Lokführerstreik: Einschränkungen beim S-Bahn-Verkehr

Hamburg - Fahrgäste der Hamburger S-Bahn müssen sich wegen des geplanten Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf erhebliche Behinderungen einstellen. Es ist davon auszugehen, dass am Mittwoch und Donnerstag viele Bahnen ausfallen. „Wir werden alles tun, um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit werde an einem Ersatzangebot gearbeitet, das aber noch nicht vollständig sei. Vor der Corona-Pandemie zählte die S-Bahn Hamburg täglich etwa 750.000 Fahrgäste. Nicht von dem Streik betroffen sind die U-Bahnen, Busse und die AKN-Bahn.
Die GDL hatte zuvor bundesweit einen Streik beim Fern-, Regional- und Nahverkehr angekündigt. Im Güterverkehr ruft die GDL bereits von Dienstagabend (19.00 Uhr) an zum Streik auf. Am frühen Mittwochmorgen sollen dann von 2.00 Uhr an bundesweite Arbeitsniederlegungen im Personenverkehr und in der Bahn-Infrastruktur folgen, sagte Gewerkschaftschef Claus Weselsky - diese dauerten bis Freitagmorgen, 2.00 Uhr. Eine große Mehrheit der teilnehmenden GDL-Mitglieder hatten sich in einer Urabstimmung für den Ausstand ausgesprochen.
Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft unterstützt den Streik. „Es ist vollkommen legitim, wenn Gewerkschaften für die Durchsetzung ihrer Forderungen zum Mittel des Streiks greifen“, sagte deren gewerkschaftlicher Sprecher, David Stoop. Die Inflationsrate in Deutschland habe im Juni bei 2,3 Prozent, im Juli aufgrund von Sonderfaktoren sogar bei 3,8 Prozent gelegen. „Die Argumentation der Bahn und anderer Arbeitgeber, es sei derzeit Lohnzurückhaltung gefordert, geht daher in die völlig falsche Richtung.“
Die Bahn hatte zuletzt ein Lohnplus von 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023 angeboten, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024.