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Ministerium: Vorerst keine Rückgabe von Corona-Impfstoffen

Von dpa 30.07.2021, 08:47

Erfurt - Thüringen will nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums vorerst keine bislang ungenutzt gelagerten Corona-Impfstoffe an den Bund zurückgeben. Aktuell gebe es dazu keine Planungen, sagte eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage. Noch bestehe keine Gefahr, dass der Impfstoff verfalle. Thüringen schließe eine Rückgabe aber nicht aus - „wenn sich abzeichnet, dass wertvolle Impfdosen verfallen“.

In einem der dpa vorliegenden Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums an die Länder wird diesen die Möglichkeit eröffnet, ungenutzte Impfstoffe, „deren Lagerhaltung eine Weitergabe an Drittstaaten im Rahmen von Spenden zulassen“, an den Bund zurückzugeben. Dabei geht es ausschließlich um jene Impfstoffdosen, die ursprünglich für Impfzentren bestimmt waren - nicht um von Arztpraxen und Betriebsärzten bestellte, aber nicht eingesetzte Dosen.

Die Vorräte würden vorerst weiter für die Impfkampagne im Freistaat aufbewahrt, sagte die Sprecherin des hiesigen Ministeriums. Da das früheste Verfallsdatum der vorrätigen Dosen der 31. Oktober sei, bestehe dazu noch die Gelegenheit. Die Bitte zur Rückgabe ungenutzter Vorräte betrifft zunächst die Impfstoffe der Hersteller Astrazeneca und Johnson & Johnson. Beispielsweise will Hamburg vor dem Hintergrund einer nachlassenden Impfnachfrage rund 60.000 Impfdosen von Astrazeneca zurückgeben.

Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna könnten später folgen. Den Beschluss zur Weitergabe nicht genutzter Impfdosen an Drittländer hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern gefasst. Abgelaufene Corona-Impfstoffe müssen dem Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums zufolge fachgerecht entsorgt werden, eine Weitergabe an Nicht-EU-Länder sei „nicht angezeigt“.