Umweltaktivisten legen Tagebau-Bagger in Tschechien lahm
Prag - Ein Dutzend Umweltaktivisten haben in Tschechien den Betrieb in zwei Braunkohle-Tagebauen zum Stillstand gebracht. Sie besetzten am Donnerstag nach Angaben der Agentur CTK die Schaufelradbagger der Anlagen Bilina und Nastup-Tusimice in Nordböhmen. Bilina liegt knapp 60 Kilometer südlich von Dresden. Die Klimademonstranten forderten ein Ende des Kohleabbaus in der Region. „Wir blockieren die Zerstörung der Landschaft, unserer Leben und unserer Zukunft“, hieß es auf einem Spruchband.
Die beiden Tagebaue gehören zum teilstaatlichen Energiekonzern CEZ. Die von der Regierung in Prag eingesetzte Kohlekommission hatte vor Kurzem das Jahr 2038 als Zeitpunkt für den endgültigen Ausstieg aus dem fossilen Energieträger empfohlen. Naturschutzverbände wie auch Umweltminister Richard Brabec halten das für zu spät. Das Kabinett hat den Bericht bisher nur zur Kenntnis genommen.
Das Nordböhmische Becken ist stark vom Kohleabbau geprägt. In der Vergangenheit wurden ganze Dörfer und Städte abgerissen, um Platz für die vorrückenden Braunkohlebagger zu schaffen. Gleichzeitig ist die Braunkohle-Industrie ein wichtiger Arbeitgeber in der strukturschwachen Region.