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Naturschutz „Vogel des Jahres“ Braunkehlchen in Thüringen sehr selten

Von dpa Aktualisiert: 28.10.2022, 22:41
Ein Braunkehlchen (Männchen) auf einer Pflanze.
Ein Braunkehlchen (Männchen) auf einer Pflanze. Patrick Pleul/zb/dpa/Archiv

Jena/Gotha - Das Braunkehlchen als „Vogel des Jahres“ 2023 ist nach Angaben der Naturschutzorganisation Nabu in Thüringen selten. In den 1980er-Jahren sei der Bestand im Freistaat noch auf 500 bis 1000 Brutpaare geschätzt worden, teilte der Nabu am Donnerstag in Jena mit. Inzwischen liege er bei dem seltenen Zugvogel wahrscheinlich unter 500 Brutpaaren. Der Großteil der kleinen Singvögel lebe auf dem Standortübungsplatz Ohrdruf (Kreis Gotha) und auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Kindel (Wartburgkreis).

Sonst gebe es noch vereinzelte Brutpaare in allen Landesteilen, erklärte der Nabu-Vogelexperte Klaus Lieder. In Deutschland leben noch 19.500 bis 35.000 Brutpaare mit stark fallender Tendenz. Am häufigsten seien sie im Osten und Nordosten - der kleine Vogel bevorzuge weniger dicht besiedelte Regionen. Laut Roter Liste gelten Braunkehlchen, die am Boden brüten, in Thüringen als vom Aussterben bedroht. Den Winter verbringen sie südlich der Sahara.

Bessere Brutbedingungen hätten die seltenen Vogel in Thüringen nach Einschätzung des Experten durch mehr extensive Beweidung auf großen Flächen und das Aufstellen von Sitzwarten. Wichtig seien blühende Wiesen und nachhaltige Landwirtschaft.