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  7. Bildung: Assistenten sollen Schulen in zwei Kreisen helfen

Bildung Assistenten sollen Schulen in zwei Kreisen helfen

Seit Jahren stöhnen Schulleitungen angesichts zunehmender Verwaltungsaufgaben. Nun sollen sie in zwei Landkreisen Hilfe von Verwaltungsassistenten bekommen. Der Testlauf soll zeigen, ob das Modell für alle Schulen taugt.

Von dpa Aktualisiert: 29.11.2022, 22:15
Eine Schülerin meldet sich im Unterricht.
Eine Schülerin meldet sich im Unterricht. Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Sondershausen - Unterstützung im Bürokratiedschungel: Zehn Verwaltungsassistenten sollen künftig Schulen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen und im Kyffhäuserkreis unterstützen. Eine erste Verwaltungsvereinbarung dazu unterzeichnete Bildungsminister Helmut Holter am Montag in Sondershausen. „Mit der Einführung von Schulverwaltungsassistenzen schaffen wir einen großen konkreten Schritt zur Entlastung unserer Schulen“, erklärte der Linke-Politiker. Pro Landkreis sollen fünf Assistenten zum Einsatz kommen.

Nach Angaben seines Ministeriums ist der Zuschnitt des Aufgabenfeldes der neuen Fachkräfte noch in Erprobung. Sie sollen aber in „sinnvoller Abgrenzung zu den Aufgaben der Schulleitungen und der Schulsekretariate“ tätig sein. Entlastet werden sollen an erster Stelle Schulleitungen, an zweiter Stelle pädagogisches Personal.

„Die neuen Kolleginnen und Kollegen tragen aber nicht nur zur Entlastung bei, sondern werden auch einen Schritt zur weiteren Professionalisierung in der Verwaltungsarbeit an den Schulen bewirken“, sagte Holter.

Zu den Aufgaben der Assistenten könnte die Unterstützung der Schulleitung gehören - beispielsweise bei der Organisation von schulischen Veranstaltungen und des Schulanmeldeverfahrens. Außerdem könnten sie bei der Bearbeitung der schulischen Budgets mitwirken, mit dem Förderverein zusammenarbeiten, mit externen Partnern in der Region oder anderen Bildungseinrichtungen.

Denkbar sei auch, dass die neuen Schulverwaltungsassistenten bei der Führung des Schulkontos mithelfen und Statistiken erstellen. Auch bei der Öffentlichkeitsarbeit der Schule und der Erstellung von Aushängen und Elternbriefen könnten die Assistenten unterstützen.

Holter gab als Ziel aus, „schnell aus den verschiedenen Ansätzen im Modellprojekt zu lernen und dann auch in anderen Kreisen diese neuen Möglichkeiten zu eröffnen“. Hier sei man aber darauf angewiesen, „dass der Landtag mitspielt“. In Thüringen wird derzeit über die Änderung des Schulgesetzes diskutiert. Die Fraktionen von Linke, SPD und Grünen haben einen Entwurf vorgelegt, der unter anderem die Einführung von Schulverwaltungsassistenten in Thüringen vorsieht. Die drei Fraktionen haben im Parlament aber keine Mehrheit und wären für die Änderung des Gesetzes auf Stimmen von FDP oder CDU angewiesen.

Für die zehn Stellen im Pilotprojekt kommen laut Bildungsministerium etwa Fachangestellte für Bürokommunikation in Frage, Verwaltungsfachangestellte sowie Kauffrauen oder Kaufmänner für Büromanagement mit der Wahlqualifikation „Verwaltung und Recht“ oder Menschen mit der Laufbahnbefähigung des mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienstes.

Das Gehalt hängt von der Qualifikation ab. In der Regel rechne man mit einer Eingruppierung in die Entgeltgruppe acht, so das Ministerium. Je nach anerkannter Berufserfahrung würde dies ein Monatsgehalt zwischen 2946 und 3634 Euro brutto bedeuten. Das Pilotprojekt ist bis Ende Dezember 2025 angelegt und kostet rund 600.000 Euro pro Jahr. „Um das Modell nach erfolgreicher Erprobung landesweit als Regelbestandteil des Schulwesens ausrollen zu können, bedarf es einer Verankerung im Schulgesetz“, erklärte der Sprecher.