Stühlerücken im Innenministerium Von Bernd Kaufholz Eiserner Besen

10.03.2010, 05:19

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 09.03.2010 23:00:00
Dem Innenminister ist der Kragen geplatzt. Zu Recht. Denn was in den letzten Monaten an Holger Hövelmann vorbeigelaufen ist, geht auf keine Kuhhaut. Da stellte sich selbst dem unvoreingenommenen Beobachter die Frage: Will ein Teil der Ministerialbeamten durch Verschweigen Ungemach von ihrem Chef fernhalten oder ihm vorn lächelnd den Dolch in den Rücken jagen.

Es ist wie in einer brüchigen Ehe: Der gehörnte Partner merkt zuletzt, dass er gelinkt wird. Auch Hövelmann hatte lange – durch seinen auf Ausgleich und Konfrontationsvermeidung ausgerichteten Kurs – die Sache nicht durchschaut und vertraut. Doch damit scheint nun Schluss zu sein. Der Minister hat zum eisernen Besen gegriffen und damit begonnen auszukehren. Er hat mit der Strafversetzung des "Nebenministers" angedeutet, dass er noch der Herr im Haus ist. Bleibt nur zu hoffen, dass er nicht Angst vor der eigenen Courage bekommt und den Besen wieder aus der Hand legt.(Seite 1)