Kommentar Jetzt beginnt der Machtkampf zwischen Merz und Brinkhaus
Die CDU-Basis hat sich deutlich für Friedrich Merz ausgesprochen. Aber ihr Wort gilt in der Berliner CDU nichts. Jetzt muss Merz sich mühsam ein Standing in Fraktion und Partei erarbeiten.

So deutlich ist noch kein Parteivorsitzender von der Basis bestätigt worden. Friedrich Merz nimmt ein wahrlich robustes Mandat mit nach Berlin. Er wird es brauchen. Denn dort ist er noch ein „König ohne Land“.
Brinkhaus schließt die Reihen
Der Machtkampf hat ohne ihn schon vor der Abstimmung der Basis begonnen. Fraktionsvorsitzender Ralph Brinkhaus hat das Machtvakuum genutzt und die Reihen dicht gemacht. Mit Thorsten Frei ist ein Vertrauter Erster Parlamentarischer Geschäftsführer.
Braun gegen Merz
Helge Braun ist für den Vorsitz des wichtigen Haushaltsausschusses nominiert. Beide hatten sich zuvor für Brinkhaus als Chef ausgesprochen. Für Merz stellt sich die Herausforderung, die Macht von Brinkhaus zu beschränken, am besten seinen bis zum 30. April befristeten Posten zu übernehmen, ohne den Zusammenhalt von Fraktion und Partei zu gefährden. Dafür umgarnt er den Arbeitnehmerflügel, der ihm bisher eher fremd war, oder setzt auf Abgeordnete aus dem Osten. Auch ein sehr gutes Ergebnis beim Parteitag würde ihm helfen.