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Exorzismus Mordanklage nach Teufelsaustreibung im Hotel

Fünf Familienmitglieder sollen eine Angehörige in einem Frankfurter Hotel zu Tode gequält haben. Jetzt stehen sie deswegen vor Gericht.

16.06.2016, 23:01

Frankfurt/Main (dpa) l Rund ein halbes Jahr nach einer tödlich verlaufenen mutmaßlichen Teufelsaustreibung in einem Frankfurter Hotel hat die Staatsanwaltschaft fünf Verwandte des südkoreanischen Opfers wegen Mordes angeklagt. Unter den Angeschuldigten sind der 16 Jahre alte Sohn der Getöteten sowie dessen 15 Jahre alter Cousin, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte.

An dem gemeinschaftlichen Mord sollen außerdem die Cousine des Opfers (44), deren Sohn (22) und deren Tochter (19) beteiligt gewesen sein. Die Jugendkammer des Frankfurter Landgerichts muss nun über die Anklage entscheiden.

Die Beschuldigten sollen ihrer 41 Jahre alte Verwandten mindestens zwei Stunden lang „Schmerzen und Qualen körperlicher Art“ zugefügt haben, „die über das für die Tötung erforderliche Maß weit hinausgingen“, teilte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen mit. Das Opfer sei infolge dieser grausamen Behandlung an massivem Druck auf den Brustkorb und Gewalteinwirkungen auf den Hals gestorben.

Die sechs Familienmitglieder hielten sich am 5. Dezember 2015 gemeinsam in einem Hotelzimmer auf. Ihr späteres Opfer habe aus unbekannten Gründen in den frühen Morgenstunden angefangen, um sich zu schlagen, Selbstgespräche zu führen und körperlich aggressiv zu werden. Daraufhin habe sich der Rest der Familie entschieden, bei ihr eine „Teufelsaustreibung“ vorzunehmen.