Plagiatsvorwürfe gegen Politiker - Vorwürfe, verlorene Titel und Rücktritte
Karl-Theodor zu Guttenberg: Am 16. Februar 2011 berichtet die "Süddeutsche Zeitung" von Plagiatsvorwürfen. Die Universität Bayreuth entzieht dem damaligen Verteidigungsminister eine Woche später den Doktortitel. Am 1. März 2011 tritt der CSU-Politiker wegen der zu großen Teilen abgeschriebenen Arbeit vom Ministeramt zurück.
Silvana Koch-Mehrin: Am 15. Juni 2011 entzieht die Universität Heidelberg der FDP-Europaabgeordneten den Doktortitel. Ihre Arbeit über die Lateinische Münzunion bestehe "in substanziellen Teilen aus Plagiaten", begründet die Universität ihren Schritt. Nachdem die Uni den Widerspruch gegen die Aberkennung ablehnt, reicht Koch-Mehrin im Dezember 2011 beim Verwaltungsgericht Karlsruhe Klage ein.
Jorgo Chatzimarkakis: Am 13. Juli 2011 erkennt die Universität Bonn dem FDP-Europaabgeordneten den Doktortitel ab. In "zahlreichen Fällen" seien aus anderen wissenschaftlichen Arbeiten entlehnte Passagen gefunden worden, die nicht als wörtliche Übernahmen gekennzeichnet gewesen seien, teilt die Hochschule mit.
Bijan Djir-Sarai: Die Doktorarbeit des FDP-Bundestagsabgeordneten wird von der Universität Köln überprüft - am 5. März 2012 verliert er seinen Titel. Die Internetseite "VroniPlag" finden auf 45 Prozent der Seiten zweifelhafte Stellen.
Margarita Mathiopoulos: Die Politikberaterin und Wissenschaftlerin, die seit 2002 der FDP in außenpolitischen Fragen zur Seite steht, verliert am 18. April 2012 ihren Doktortitel der Universität Bonn. Mathiopoulos klagt vor dem Verwaltungsgericht Köln gegen den Titelentzug. Eine Entscheidung wird für Dezember 2012 erwartet.
Florian Graf: Der Berliner CDU-Fraktionschef stellt bei der Universität Potsdam am 27. April 2012 den Antrag, seinen Doktortitel wegen mehrerer Plagiate zurückzugeben. Graf bleibt trotz der Affäre im Amt: Seine Fraktion spricht ihm am 3. Mai 2012 mit 88 Prozent das Vertrauen aus. (dapd)