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Terrorverdacht Brüder sollen Anschlag vorbereitet haben

Zwei Männer aus dem Kosovo sind wegen möglicher Anschlagspläne in Oberhausen weiter in Gewahrsam.

23.12.2016, 13:10

Duisburg (dpa/tw) l Wegen der möglichen Vorbereitung eines Anschlags auf das riesige Einkaufszentrum Centro in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) bleiben die beiden festgenommenen Männer vorerst in Polizeigewahrsam. Der Beschluss des zuständigen Richters sehe vor, dass die beiden Männer zunächst bis Samstag im Polizeigewahrsam bleiben, teilte die Polizei Essen am Freitag mit.

Staatsschutz und weitere Kriminalbeamte ermittelten, ob sich der Anfangsverdacht weiter konkretisieren lasse. Nach einem Hinweis aus Sicherheitskreisen gebe es einen Verdacht, dass sie möglicherweise einen Anschlag auf das Centro geplant haben könnten.

Die 28 und 31 Jahre alten und im Kosovo geborenen Brüder waren in der Nacht zum Freitag in Duisburg-Marxloh festgenommen worden.

Während beim Staatsschutz in Essen am Freitagvormittag die Vernehmungen der beiden im Kosovo geborenen Brüder laufen, ist im und um das Einkaufszentrum augenscheinlich alles wie immer. Polizei ist bei Öffnung des Zentrums gegen 10 Uhr zunächst nicht zu sehen. Menschen frühstücken in der Filiale einer Bäckerei-Kette, weihnachtlicher Swing ist zu hören, vor dem Laden für hippe Tech-Produkte treten bereits die ersten Kunden von einem Fuß auf den anderen. Auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Zentrum sind die Händler in Eile, es ist Abbautag.

Unter dieser Oberfläche wirken die Ereignisse aus der Nacht aber weiter. Eine Café-Mitarbeiterin hat ernsthaft darüber nachgedacht, nicht zur Arbeit zu kommen, wie sie zwei Stunden vor ihrem Schichtantritt am Mittag sagt. Auch wenn zwei Männer festgenommen worden seien: "Ich denke, wenn die hier was vorhaben, dann wird das auch passieren. Das werden ja nicht nur die beiden geplant haben." Sie werde wohl zur Arbeit gehen, sagt sie schließlich. Lieber wäre es ihr allerdings, wenn das Einkaufszentrum am Freitag zur Sicherheit geschlossen geblieben wäre. "Manche kommen ja aus freien Stücken hierher. Wir müssen hier sein."

So denken auch zwei junge Männer auf dem Weg zum Centro. Er ignoriere solche Vorfälle aus Prinzip, sagt einer der beiden: "Kann man sich ja nicht drauf festnageln lassen, auf diese ganzen Vorkommnisse." Sein Begleiter sagt, er habe sich kurz Gedanken gemacht, ob er an diesem Tag in dieses Zentrum geht: "Aber ich denke, die Wahrscheinlichkeit, dass heute hier was passiert, ist genauso groß wie an allen anderen Orten auf der Welt. Vielleicht sogar noch kleiner."