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Kanzlerkandidatur Kraft befeuert K-Frage der SPD

Die SPD-Parteispitze behaart auf einer Festlegung ihres Kanzlerkandidaten im Januar. Störfeuer kommt von Hannelore Kraft.

29.11.2016, 23:01

Düsseldorf/Berlin (dpa) l Die Entscheidung über den SPD-Kanzlerkandidaten ist nach Darstellung von Parteivize Hannelore Kraft bereits gefallen. „Ich weiß, wer es wird, aber ich sage es Ihnen nicht“, erklärte die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin am Montagabend bei einer Veranstaltung der „Rheinischen Post“ in Düsseldorf. Kraft macht sich seit längerem dafür stark, dass Parteichef Sigmar Gabriel 2017 gegen CDU-Kanzlerin Angela Merkel antritt. Die SPD hält ungeachtet der Kraft-Äußerungen daran fest, dass die Entscheidung in der K-Frage erst Ende Januar verkündet werden soll.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet kritisierte: „Wie fördert man Verdrossenheit und Populismus? Frau Kraft, weiß genau, wer SPD-Kanzlerkandidat wird und bis Februar wird Theater gespielt.“ Ähnlich äußerte sich FDP-Chef Christian Lindner. „Entweder ist die Aussage von Frau Kraft nur Wichtigtuerei oder die SPD führt die deutsche Öffentlichkeit an der Nase herum“, sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur.

Gabriel hat als Vorsitzender das erste Zugriffsrecht. Auch EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, der in die Bundespolitik wechselt und als Außenminister gehandelt wird, werden Ambitionen auf eine SPD-Kandidatur nachgesagt. Als Dritten im Bunde rief Gabriel zuletzt den Hamburger Regierungschef Olaf Scholz auf. Einen Mitgliederentscheid soll es nach dem Willen der Parteispitze nicht geben. „Das ist Quatsch“, sagte Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) dem Berliner „Tagesspiegel“. Die SPD habe einen Fahrplan und der gelte: „Ende Januar wird entschieden, wer für die SPD ins Rennen geht.“