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Sorge in Rom Mehr als 2000 Bootsmigranten kommen auf Lampedusa an

Erneut machen sich Flüchtlinge und Migranten in kleinen Schlauchbooten und Holzschiffen auf die gefährliche Fahrt nach Europa. Auf Lampedusa bringen Rettungskräfte hunderte Menschen an Land.

Von dpa 10.05.2021, 09:30
Flüchtlinge bereiten sich darauf vor, bei ihrer Ankunft im Hafen von Lampedusa aus einem Beiboot zu steigen.
Flüchtlinge bereiten sich darauf vor, bei ihrer Ankunft im Hafen von Lampedusa aus einem Beiboot zu steigen. Elio Desiderio/ANSA/dpa

Rom

Auf der kleinen italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa sind innerhalb kurzer Zeit mehr als 2000 Bootsmigranten angekommen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Montagmorgen.

In der Nacht hätten Patrouillenschiffe mehrere hundert Menschen aus kleinen Booten aufgenommen und an Land gebracht. Andere erreichten selbst die Küste. Damit sei die Zahl der Männer, Frauen und Kinder, die auf der Insel innerhalb von 24 Stunden bei 20 Anlandungen registriert wurden, auf 2128 gestiegen. Lampedusa liegt zwischen Nordafrika und Sizilien.

In den vergangenen Wochen hatten auch private Seenotretter beobachtet, dass sich wieder sehr viele Migranten in Schlauchbooten und kleinen Holzschiffen auf die gefährliche Fahrt Richtung Europa machen, oft von Libyen und Tunesien aus.

Seit Beginn des Jahres kamen nach einer Zählung des Innenministeriums in Rom bis zum Freitag (7. Mai) insgesamt mehr als 10.700 Migranten nach Italien. Vor einem Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt gut 4100. Besonders viele stammen aus Tunesien, der Elfenbeinküste und aus Bangladesch. Rechte Parteien, darunter die mitregierende Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini, warnten am Wochenende vor „Tausenden illegalen Einwanderern“.

Salvini teilte am Sonntagabend mit, dass er mit Innenministerin Luciana Lamorgese gemeinsam nach Lösungen suchen werde. Lamorgese stand wegen des Anstiegs der Zahl der Bootsmigranten nach Ansa-Angaben am Wochenende bereits in Kontakt mit Ministerpräsident Mario Draghi. Rom ist bemüht, Bootsmigranten schnell innerhalb der EU weiter zu verteilten.