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Verbraucherschützer Geld zurück bei Mehrverbrauch

Laut einer Studie schlucken Neuwagen viel mehr Sprit als Hersteller angeben. Der Kunde ist nicht machtlos.

06.11.2017, 23:01

Magdeburg/Halle l Weicht der tatsächliche Kraftstoffverbrauch eines Neuwagens von den Angaben des Fahrzeugherstellers ab, kann der Käufer das Auto zurückgeben. Darauf weist die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt auf Volksstimme-Anfrage hin. Hintergrund ist eine am Montag veröffentlichte Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT). Demnach liegt der reale Kraftstoffverbrauch neuer Pkw im Durchschnitt um 42 Prozent höher als im Testbetrieb.

Ein Käufer könne bereits ab zehn Prozent Mehrverbrauch den Wagen zurückgeben. Die Beweislast liegt allerdings beim Verbraucher, sagte Ute Bernhardt von der Verbraucherzentrale. Autobesitzer sollten ein Gutachten beauftragen, um den Mangel nachzuweisen. „Dann kann der Käufer das Auto zurückgeben und sich den Kaufpreis erstatten lassen, abzüglich eines gewissen Betrags für die Zeit, in der er das Auto genutzt hat“, so Bernhardt weiter. Auch bei einem Mehrverbrauch unterhalb von zehn Prozent sei der Autokäufer nicht machtlos. Dann käme, so die Verbraucherschützerin, aber lediglich eine Minderung des Kaufpreises in Betracht.

Bereits vor einem Jahr kamen die Forscher des ICCT in einer Untersuchung zu demselben Ergebnis. Der höhere Verbrauch bedeute nicht nur eine stärkere Belastung der Umwelt, sondern auch Mehrkosten für die Autofahrer für Sprit von rund 400 Euro pro Jahr. Auf die Einstufung der Autoversicherung habe der Mehrverbrauch aber keinen Einfluss, so die Verbraucherzentrale.