Pistorius bestellt Pannen-Schützenpanzer
Grüne kritisieren milliardenschwere Beschaffung von 200 Pumas.

BERLIN. - Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will trotz ungewisser Lieferzeiten und technischer Probleme 200 neue Schützenpanzer Puma für die Bundeswehr kaufen, wie auf dem Portal „Bild online“ berichtet wird. Hersteller des Pumas sind KNDS und Rheinmetall.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte am Mittwoch Vorlagen über Rüstungsprojekte im Wert von 50 Milliarden Euro abgestimmt. Über vier Milliarden Euro seien für den Puma reserviert, so Pistorius.
Lieferung mit Vorkasse
Allerdings zeichnen sich bereits jetzt Probleme bei der Beschaffung der Puma-Schützenpanzer ab. „Die von der Auftragnehmerin angegebene Lieferkapazität liegt deutlich über der bisherigen Lieferkapazität. Laut BMVg besteht daher das Risiko, dass die Auftragnehmerin die angegebenen Stückzahlen nicht fristgerecht liefern kann“, zitiert „Bild“ aus einem Papier des Verteidigungsministeriums. Zudem sollen die Puma-Auftragnehmer fast 900 Millionen Euro zinslose Vorauszahlungen aus Steuergeldern erhalten.
Bekannt für Pannen
Der auf dem Papier hochmoderne Puma hatte in der Vergangenheit vor allem mit Pannen auf sich aufmerksam gemacht. So waren im Jahr 2022 bei einem Manöver gleich 18 Puma-Schützenpanzer ausgefallen.
„Das Verteidigungsministerium will das Pleiten-, Pech- und Puma-Projekt jetzt mit einem Rundum-Sorglos-Paket für die Industrie fortsetzen. Ein schuldenfinanziertes Weihnachtsgeschenk für die Rüstungsindustrie: Obwohl bisher sämtliche Versprechen aus der Industrie geplatzt sind, geht Minister Pistorius ein Milliardenrisiko ein. Dabei werden nur funktionierende, voll einsatzbereite Systeme die Abschreckungsfähigkeit erhöhen“, kommentierte der Grünen-Haushaltspolitiker Sebastian Schäfer die Bestellung zur „Bild“.
Für den Betrieb de 200 Pumas von 2028 bis 2058 rechne das Ministerium zudem mit Kosten von rund acht Milliarden Euro. (UK)