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Quartalszahlen Volkswagen ist wieder auf Kurs

Zehn Prozent mehr Umsatz, 44 Prozent mehr Gewinn - der VW-Konzern ist stark in das Jahr 2017 gestartet.

03.05.2017, 23:01

Wolfsburg l Eine Woche vor der Jahreshauptversammlung in Hannover kann VW-Konzernchef Matthias Müller mit starken Quartalszahlen glänzen. Der weltgrößte Autobauer hat seinen Umsatz in den ersten Monaten des Jahres um 10,3 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro gesteigert. Der Gewinn nach Steuern kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gar um 44 Prozent auf satte 3,4 Milliarden Euro.

„Die heute vorgelegten starken Ergebnisse machen uns Mut“, sagte Müller am Mittwoch in Wolfsburg. Maßgeblich zum Ergebnis beigetragen hat die zuletzt ertragsschwache Kernmarke VW. Sie erzielte im ersten Quartal ein operatives Ergebnis von 869 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es 73 Millionen Euro gewesen.

Analysten gehen mittlerweile davon aus, dass der VW-Konzern den Dieselskandal wirtschaftlich weitgehend überstanden hat. „Der Großteil der Belastungen aus dem Dieselskandal dürfte bereits verdaut sein“, schreibt etwa Frank Schwope von der Nord LB. In den vergangenen Jahren hat Volkswagen Strafzahlungen von insgesamt 22,6 Millarden Euro geleistet. Experten schließen zwar nicht aus, dass der Autobauer auch in den kommenden Jahren weitere Milliarden-Rückstellungen bilden muss – etwa wenn Aktionäre von Gerichten Schadenersatzansprüche zugesprochen bekommen. Sie gehen aber davon aus, dass diese für das Unternehmen nicht mehr sonderlich ins Gewicht fallen werden.

Der VW-Vorstand will nun den bereits eingeleiteten Konzernumbau weiter vorantreiben. Der Konzern will sich bis 2025 zum weltweit führenden Anbieter von Elektrofahrzeugen und mobilen Dienstleistungen weiterentwickeln, rund 30 neue E-Autos sollen auf den Markt kommen. Gleichzeitig soll insbesondere die Kernmarke VW weiter Kosten sparen. Entsprechende Einschnitte wurden bereits im sogenannten „Zukunftspakt“ zwischen Vorstand und Gewerkschaften ausgehandelt. Demnach sollen weltweit 30.000 Jobs wegfallen und 9000 neue Stellen in Zukunftsbereichen wie der Elektromobilität entstehen.

Für das Gesamtjahr 2017 bestätigte VW-Chef Matthias Müller am Mittwoch die bisherigen Prognosen: Demnach rechnet der Vorstand mit moderat steigenden Fahrzeug-Auslieferungen, der Umsatz soll um vier Prozent steigen. Nord-LB-Analyst Schwope geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass Volkswagen seinen Titel als weltgrößter Autoproduzent vor der Konkurrenz verteidigen wird. Sollte es nicht zu konjunkturellen Einbrüchen kommen, dürfte der VW-Konzern rund 10,5 Millionen Fahrzeuge verkaufen. Toyota dürfte als größter Konkurrent auf 10,3 Millionen verkaufte Fahrzeuge kommen.