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Abwanderung Schweizer Bergdorf will neue Bürger

In der Schweiz kämpfen viele Alpendörfer gegen die Abwanderung. Albinen lobt 21.000 Euro Zuzugsprämie pro Kopf aus.

01.12.2017, 23:01

Albinen (dpa) l „Demokratie ist doch wunderbar.“ Beat Jost, der Gemeindepräsident von Albinen, ist erleichtert. In der Urversammlung des Schweizer Bergdorfs im Wallis segneten am Donnerstagabend die anwesenden 100 Bürger seine Idee mit großer Mehrheit ab: Wer nach Albinen zieht, kann – unter bestimmten Voraussetzungen – mit einem „Willkommensgeschenk“ von mindestens 25.000 Franken (21.400 Euro) rechnen. Dank Zulagen für Kinder könnte eine vierköpfige Familie sogar 70.000 Franken Zuzugsprämie einstreichen. Der Griff in die Gemeindekasse soll das malerische Dorf mit seinen insgesamt 240 Einwohnern vor dem schleichenden Tod durch Abwanderung bewahren.

2018 wird nur noch ein Kind in Albinen in den Kindergarten und eines in die Grundschule gehen. Mehr als die Hälfte der Bürger sind dann Rentner.

Wer die Präme kassieren will muss jünger als 45 Jahre sein, in eine Immobilie mindestens 200.000 Franken investieren, im Dorf seinen Erstwohnsitz anmelden und mindestens zehn Jahre bleiben. Der Vorstoß des Dorfes hat international für Aufsehen gesorgt.