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Kontra Recht auf Widerstand

Die Griechen büßen für die hausgemachte Misswirtschaft seit Jahren. Sie sollten sich wenigstens ihr Recht auf Widerstand bewahren.

Von Steffen Honig 16.01.2018, 00:01

Hartnäckig hält sich die Mär vom lebensfrohen Griechen, der den Großteil des Arbeitslebens im Kafenion verbringt und sich später über eine üppige Rente freut. Irrtum: Mit 723 Euro wird in Hellas die niedrigste Durchschnittsrente in der Eurozone gezahlt. Das ist aber immer noch mehr, als die 600 Euro, mit denen Einsteiger nach dem Studium rechnen dürfen. Wenn sie einen Job finden. Bei Preisen, die mit denen in Deutschland vergleichbar sind.

Richtig: Die katastrophale Lage entspringt hausgemachter Misswirtschaft. Dafür büßen die Griechen seit acht Krisenjahren. Durch die an EU-Finanzhilfe gebundenen Sparpakete hat sich zumindest die Wirtschaft leicht erholt. Dass die Syriza-Regierung ausgerechnet nun das Streikrecht verschärfen und verarmte Schuldner enteignen will, stachelt förmlich zum Protest an. Alles lassen sich die Griechen nehmen – aber nicht ihr Recht auf Widerstand.

Lesen Sie hier den Kommentar "Pro Einschränkungen des Streikrechts in Griechenland" von Alois Kösters.