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Bundespolizei Razzia gegen syrisch-polnische Schleuser

Gemeinsam mit dem polnischen Grenzschutz hat die Bundespolizei eine große Razzia gegen eine Schleuserbande gestartet.

17.01.2018, 10:52

Pirna/Berlin (mg/mf/dpa) l Rund 170 Beamte der Bundespolizei sind am Mittwochmorgen in mehreren Bundesländern gegen mutmaßliche Schleuser vorgegangen. Die gemeinsamen Ermittlungen mit dem Grenzschutz Polens richteten sich gegen eine syrisch-polnische Bande, teilte die Bundespolizeidirektion Pirna in Sachsen mit.

Schwerpunkt der Durchsuchungen sei Berlin. Die Bundespolizisten vollstreckten zwei Haftbefehle und fünfzehn Durchsuchungsbeschlüsse. Bei den Festgenommenen handelt es sich um eine 26-jährige Polin und einen 40-jährigen Syrer. Nach einem per Haftbefehl gesuchten Beschuldigten wird noch gefahndet. Weitere Durchsuchungen fanden in Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Baden Württemberg und Bayern statt. In Stendal wurden Datenträger sichergestellt, in Quedlinburg nur Zeugen befragt.

Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle führt seit Frühjahr 2017 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin ein Strafverfahren gegen eines polnisch-syrische Familie, die hinter der Schleuserbande stehen soll. Die Schleuser sollen die Einreise mittels falscher Angaben polnische Touristenvisa erschlichen haben. Die illegalen Einwanderer kamen mit dem Flugzeug aus Arabien nach Polen und von dort auf dem Landweg weiter nach Deutschland, wo sie Asylanträge stellten.

Die Schleuser verlangten pro Person rund 8.000 Euro, womit die Bande nach gegenwärtigem Ermittlungsstand über 300.000 Euro verdient haben soll. Teilweise übten die Schleuser erheblichen Druck auf die Migranten zur Begleichung des Schleuserlohnes aus.