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Fire and Fury Buch über Trump erscheint bereits am Freitag

Das Buch "Fire and Fury" von Michael Wolff bringt Donald Trump in Bedrängnis. Der Präsident der USA wollte die Veröffentlichung verhindern.

05.01.2018, 07:26

Washington (dpa) l Das mit großer Spannung erwartete Enthüllungsbuch "Fire and Fury" über das Weiße Haus unter Donald Trump soll vier Tage früher als geplant bereits an diesem Freitag erscheinen. Das teilte der Autor und Journalist Michael Wolff im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Der Verlag begründete den Schritt mit einer "beispiellosen" Nachfrage nach dem Buch. Es soll demnach ab 9.00 Uhr (Ortszeit US-Ostküste/15.00 Uhr MEZ) verkauft werden.

Wolff zeichnet darin auf Grundlage von sieben Monaten Recherche im Weißen Haus und angeblich 200 Interviews ein chaotisches Bild der Machtzentrale unter Trump. Auch behauptet er, Trump habe gar nicht Präsident werden wollen. Erste Auszüge aus dem Buch versetzten Washington in den vergangenen Tagen in helle Aufruhr.

Mit der vorgezogenen Veröffentlichung will sich der Verlag Henry Holt & Co offensichtlich über Trumps Begehr hinwegsetzen, das Erscheinen juristisch zu verhindern. Ein Anwalt Trumps hatte Verlag und Autor angeschrieben, das Buch dürfe weder ganz noch in Teilen erscheinen. Medienberichten zufolge wird dies unter anderem mit Vorwürfen übler Nachrede und Schmähungen begründet. Trumps Sprecherin Sarah Sanders erklärte, dies sei keine Aktion der US-Regierung, sondern komme von dem persönlichen Anwalt des 71-Jährigen.

Sanders sagte, Behauptungen, Trump habe den Wahlsieg 2016 gar nicht gewollt, seien vollkommen lächerlich. Außerdem sei es infam zu behaupten, Trump sei geistig nicht in der Lage, sein Amt auszuüben. Trump beweise jeden Tag das Gegenteil. Andernfalls wäre das Jahr 2017 nicht so erfolgreich verlaufen, erklärte die Sprecherin.

In dem Buch erhebt der frühere Trump-Vertraute Steve Bannon schwere Vorwürfe gegen Familienmitglieder des Präsidenten. Trump kritisierte Bannon deswegen scharf und sagte sich öffentlich von seinem ehemaligen Chefstrategen los.

Sanders sagte, die Betreiber der Webseite Breitbart News sollten darüber nachdenken, sich von Bannon zu trennen. Der 64-Jährige ist der Chef von Breitbart.

Laut einem Bericht der "Washington Post" distanzierte sich am Donnerstag die konservative Spenderin Rebekah Mercer von Bannon. Sie war dem Vernehmen nach seine wichtigste Geldgeberin. Die Zeitung zitierte Mercer mit den Worten, sie unterstütze Präsident Trump und seine Agenda. Ihre Familie habe schon seit vielen Monaten nicht mit Bannon gesprochen und ihn auch nicht finanziell unterstützt.

Die Familie Mercer gilt als sehr einflussreich. Sie gehörte zu den wichtigsten Finanzierern von Trumps Wahlkampf.