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UmweltschutzDienstwagen im Klimacheck

Die Deutsche Umwelthilfe hat eine Liste der klimaschädlichsten Dienstwagen aller Ministerpräsidenten veröffentlicht.

09.12.2019, 12:22

Berlin (dpa/dt) l Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) ist mit dem umweltschädlichsten Dienstwagen aller Länderchefs unterwegs. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Erhebung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hervor. Demnach stößt Müllers gepanzerter S-Klasse-Mercedes im Realbetrieb 408 Gramm Kohlendioxid (CO2) je Kilometer aus. Zudem frisst der 530 PS starke Benziner mit einem Normverbrauch von 11,6 Litern je 100 Kilometern den meisten Sprit.

Zum Vergleich: Der am umweltfreundlichsten motorisierte Länderchef, Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD), erzeugt mit seinem Dienstwagen laut DUH real 200 Gramm CO2 je Kilometer. Er ist in einem Hybrid-Mercedes E-Klasse unterwegs.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) liegt im Mittelfeld. Sein Dienstwagen - ein BMW 740Ld xDrive - stößt 238 Gramm CO2 je Kilometer aus.

Schon im Vorjahr lag Müller beim Vergleich der Umweltverträglichkeit der Dienstkarossen ganz hinten. Damals hatte er angekündigt, Alternativen zu prüfen.

Mit seiner gesamten Fahrzeugflotte liegt der rot-rot-grüne Senat im DUH-Ländervergleich mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 202 g/km auf Platz 2 von 16. Am besten steht Bremen da (199 g/km), Hamburg ist gleichauf mit Berlin. Schlusslicht ist Hessen (255 g/km).

Die "reale" DUH-Definition des CO2-Ausstoßes ist nicht identisch mit den Angaben zum offiziellen Normausstoß der Autohersteller, die deutlich tiefer liegen. Bei ihrer eigenen Erhebung berechnet die DUH die durchschnittliche Abweichung der Herstellerdaten von Messwerten im tatsächlichen Fahrbetrieb. Sie stützt sich dabei auf Methoden des Umweltforschungsverbunds ICCT, der den VW-Abgasskandal mit aufdeckte.

Innerhalb der Erhebung sind auch die Dienstwagen weiterer Landesbedienstete, Spitzenpolitiker und Unternehmen untersucht worden.