1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Seehofer verbietet rechtsextreme Gruppe

Verbot Seehofer verbietet rechtsextreme Gruppe

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die rechtsextreme Gruppe "Combat 18" verboten.

23.01.2020, 07:31

Berlin (dpa/vs) l Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die rechtsextreme Gruppe "Combat 18" verboten. Das teilte der Sprecher des Ministeriums, Steve Alter, am Donnerstag mit. Die Polizei durchsuchte am Morgen in Hessen, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mehrere Objekte. Stanley R., der als wichtige Figur in der Szene gilt, wurde den Angaben zufolge in Thüringen festgenommen.

Der Verein Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt hat das Verbot als "längst überfälligen Schritt" bewertet. Pascal Begrich, Geschäftsführer des Vereins, stellt am Donnerstag in einer Mitteilung zudem die Wirksamkeit in Frage. "Das lang angekündigte Verbot birgt die Gefahr, dass sich der Kern der gewaltbereiten Szene strukturell umgruppiert", so Begrich. So könnten andere neonazistische Netzwerke, wie "Brother of Honour" oder "Brigade 8", als Nachfolgeorganisation fungieren. Auch dagegen müsse konsequent vorgegangen werden.

Die gewaltbereite rechtsextreme Organisation "Combat 18" gilt als bewaffneter Arm des in Deutschland verbotenen Neonazi-Netzwerks "Blood and Honour" (Blut und Ehre). Sie hat ihren Ursprung in Großbritannien und ist in mehreren europäischen Ländern aktiv.

Die Zahl "18" ist ein Szenecode für den ersten und den achten Buchstaben im Alphabet, also A und H – die Initialen von Adolf Hitler. Symbol der Gruppe, die sich auf einen "Rassenkrieg" vorbereitet, ist der Drache. Neonazis, die sich "Combat 18" zugehörig fühlen, tragen häufig schwarze T-Shirts oder Jacken mit der Aufschrift "C 18".