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Aufgespießt Bella figura im schnittigen Sportwagen

Mit 610 PS auf Verbrecherjagd: Die Italienische Polizei bekommt einen nagelneuen Lamborghini Huracán.

Von Massimo Rogacki 03.04.2017, 01:01

Rom l Wenn Italiener etwas gut können, dann „einen auf dicke Hose machen“. In Rom hat die Polizei kürzlich ein neues Einsatzfahrzeug präsentiert – einen Lamborghini Huracán. Die Kennzahlen: 610 PS, von null auf hundert in 3,2 Sekunden, Spitzengeschwindigkeit: 300 Stundenkilometer. Es ist bereits der zweite Lamborghini (gesprochen übrigens „Lamborgini“, nicht „Lambordschini“) im Polizeidienst. Das Vorgängermodell, vor sieben Jahren in Betrieb genommen, hat es vor seiner Ausmusterung auf 150.000 Kilometer gebracht. Ein enormer Wert in einem Land, in dem Verkehrsregeln nur als grobe Richtschnur verstanden werden. Sobald enge Gassen und ruppige Einparkmanöver hinzukommen, ist bei jeder Art von italienischer Karosse ziemlich schnell der Lack ab.

Aber wir wollen nicht kleinlich sein. Für den Moment ist der neue PS-Protz ultracool anzusehen. Und er passt selbstredend perfekt zum Lebensgefühl. Denn „bella figura“ zu machen, ist für den Italiener in jeder Lebenslage ein Muss. Kein stilbewußter Carabiniere würde etwa je auf die Idee kommen, ohne Sonnenbrille aus dem Haus zu gehen. Am seinem Alabaster-Körper trägt er eine schwarz-glänzende Uniform mit roten Streifen – entworfen übrigens vom italienischen Modepapst Valentino. Nur nach Dienstende läuft der italienische Polizist Gefahr, von der Stil-Ikone schnell wieder auf normale Ordnungshüter-Größe zusammengeschrumpft zu werden. Dann nämlich wartet die dicke Mamma vor dem Polizeirevier und will zum Einkaufen gefahren werden. Gern auch im Lamborghini.