Aufgespießt Corona versaut Schengen-Party
25 Jahre Europa ohne Grenzkontrollen - und jetzt ist alles Essig.
Schengen l Stellen Sie sich Folgendes vor: Gut funktionierende Ehe, mit allen Höhen und Tiefen. Ausgerechnet zur lange vorbereiteten Silberhochzeit macht sich Ehemann (oder Ehefrau) plötzlich aus dem Staub. Nichts mehr zu feiern, Party abgesagt. Ratlosigkeit und Trübsal bei den eingeladen gewesenen Gästen. Wegen des nicht mehr existenten Anlasses und natürlich noch mehr wegen des jetzt ausfallenden rauschenden Festes inklusive entgangener Gratis-Getränke.
So geht es gerade dem Schengen-Abkommen. Vor 25 Jahren, am 26. März 1995 beschlossen sieben europäische Staaten, die Grenzkontrollen aufzuheben. Das funktionierte so gut, dass sich nach und nach 20 weitere Länder anschlossen. Reisen ohne Ausweis zeigen war für uns längst eine Selbstverständlichkeit. Und jetzt, zum Silberjubiläum, sind viele Grenzen sowas von dicht: Massive Kontrollen, Mega-Schlangen vor den Schlagbäumen oder gar kein Durchkommen.
Um es mit den Worten einer gründlich enttäuschten Silber-Braut zu sagen: Schuld ist Corona, die miese Schlampe.