Aufgespießt Du Luftmolch!

Wie eine Journalistin eine Offensive gegen Allerwelts-Beschimpfungen startete.

Von Elisa Sowieja 07.04.2017, 01:01

Hamburg l Beschimpfungen werden meist viel zu stiefmütterlich erlesen. An Bezeichnungen wie „Idiot“ oder „Blödmann“ ist doch nur eines wirklich beleidigend: ihre Einfallslosigkeit. Schließlich fehlt jeglicher Bezug zum Adressaten. In einer Kreativitätsoffensive hat die Journalistin Kathrin Weßling nun per Twitter Beschimpfungen für einzelne Berufsgruppen gesammelt. Zum Beispiel diese hier:

l Der Klimaanlagenbauer, der Kolleginnen ständig zwischen Rücken und Beine starrt, ist ein „Luftmolch“.

l Will man einen Tischler beim Dummschwätzen stoppen, heißt‘s: „Halt endlich die Fräse.“

l Im Streit mit einem Metzger passt: „Bei dir hackt‘s wohl!“

l Wenn einen der Kundenservice des Handyanbieters zum fünften Kollegen weiterverbinden will, ruft man: „FAQ you!“

l Und Unmut gegenüber unfairen Schiedsrichtern lässt sich bekunden mit: „Ich glaub, ein Schwein pfeift.“

Für Journalisten hat sich bisher kein Vorschlag gefunden. Also gut. Trotz Befangenheit: Schreibweib. Bitteschön.