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Aufgespiesst Einmal Casanova sein

Der Botschafter von Mexiko in Argentinien scheint Bücher so sehr zu lieben, das er auch mal glatt vergisst, zu bezahlen...

Von Axel Ehrlich 10.12.2019, 00:01

Buenos Aires l Der legendäre Giacomo Casanova (1725-1798) wusste, wie man Frauen begeistert. Das legt zumindest die Lektüre seiner Tagebücher nah. Mexikos Botschafter in Argentinien hatte diesbezüglich vermutlich etwas Nachholbedarf. Was die Frauen angeht. Und die Lektüre. Irgendwie war ihm genau dieses Defizit aber offenbar ziemlich peinlich. Botschafter Oscar Ricardo Valero Recio (76) wollte zumindest nicht mit dem Casanova-Buch gesehen werden. Auch nicht von der Kassiererin in der Bahnhofsbuchhandlung. Die Überwachungskamera schnitt trotzdem alles mit: Der Mann im hellen Anzug kauft ein paar CDs und nimmt das Buch so mit, versteckt zwischen den Seiten einer Zeitung ... Am Ausgang piepst der Alarm, Ladendetektiv eilt herbei, findet das nicht bezahlte Buch. Botschafter bekommt Mega-Ärger, wird umgehend in seine Heimat Mexiko zurückbeordert. Jetzt wird erstmal ermittelt.

Alles wegen der Frauen – dass das mit so viel Ärger verbunden sein kann, hat Casanova in seinem Buch mit keiner Silbe erwähnt.