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Aufgespießt Polizei sucht „Entführer“

Zu viel Action macht Jux beim Junggesellenabschied zur teuren Extra-Einlage

17.07.2016, 23:01

Rheinstetten (dpa/vs) l Ein filmreif inszenierter Junggesellenabschied hat in Baden-Württemberg einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst. Was war geschehen?

Aus seinem Wohnmobil hatte ein Mann am Sonnabendabend beobachtet, wie vier maskierte Männer aus einem Geländewagen stiegen. In ihrer Mitte stand ein fünfter Mann, der keine Sturmhaube trug. Auf einmal krachten Schüsse, mit einer Pistole feuerte ein Maskierter zwei Mal in den Boden. Dann stiegen die vermeintlichen „Entführer“ mit ihrem „Opfer“ in das silberne Fahrzeug und rasten mit quietschenden Reifen davon. Vom Mann aus dem Wohnmobil alarmiert, sicherten Polizisten auf einem Parkplatz in Rheinstetten zunächst die Spuren. Die Beamten fanden Patronenhülsen einer Schreckschusswaffe und lösten sofort eine größere Fahndung aus.

Erst drei Stunden später stand fest: Die Entführung gehörte zu einem Junggesellenabschied mit Actioneinlage. Diese Art Hochzeitsvorbereitung treibt immer buntere Blüten. In diesem Fall gingen die Beteiligten aber offenbar zu weit: Sie mussten ihre Sturmhauben und die Waffe abgeben. Und: Die Einlage mit der Polizei gab dem Ganzen zwar einen besonderen Kick, aber die Einsatzkosten werden das Ganze erheblich verteuern.