Aufgespießt Sie wollte und wollte nicht einstürzen
Krankenhaus-Ruine überstand zwei Sprengungen - fiel aber zusammen, bevor Bagger kamen.
Marktoberdorf l Die Explosionen war zwar gewaltig, die Resultate aber eher bescheiden: Zwei Mal versuchten Sprengexperten das ehemalige Krankenhaus von Marktoberdorf zum Einsturz zu bringen. Doch als der Staub sich auch beim zweiten Versuch gelichtet hatte, stand immer noch ein gutes Viertel des alten Baus.
Von den Schaulustigen gab es dafür Applaus. Die alte Ruine hatte sich nämlich zu einem Wahrzeichen des bayerischen Dorfes entwickelt. 2013 hatte der Verwaltungsrat der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren beschlossen, das Haus zu schließen. Demonstrationen, Mahnwachen, Bürgerentscheid, Petitionen: Die Einwohner ließen fast nichts aus, um die Klinik vor dem Aus zu bewahren. Vergeblich.
Diese Tradition des Widerstands setzte das Gebäude jetzt offenbar fort. Übrigens fast bis zur letzten Minute. Für Montag war der Abrissbagger bestellt, um das Gebäude dem Erdboden gleich zu machen. Doch der muss nun nicht mehr anrollen. Am Sonnabend sackte der Rest der Ruine nämlich von alleine zusammen.
