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Aufgespießt Unter reichen Afghanen

Lustig geht es in Kabul zu. Nicht, dass die internationalen Hilfsgelder in Afghanistan keinen Fortschritt gebracht hätten.

Von Alois Kösters 17.01.2020, 00:01

Kabul l Rund um die Regierung hat sich ein reiches Völkchen entwickelt, das es sogar versteht, Konflikte zivilisiert zu lösen. Nehmen wir Mullah Tarachel, der wegen seines umfangreichen Fuhrparks bei Afghanen den Spitznamen „Mullah Landcruiser“ trägt. 13 Jahre als Abgeordneter reichten ihm, um auch nach seiner Demission gut zu leben. Nebenbei hatte er nämlich viel Land geraubt. Alles gut. Bis er dem Minister für Hadsch und religiöse Angelegenheiten, Abdul Hakim Munib, eine Ohrfeige verpasst hat.

Aber auch hier gab es eine dem neuen Reichtum und der alten Tradition gemäße Lösung. 300. 000 Dollar und ein Schaf zahlte er dem Minister. Und auf der Facebook-Seite des Ministeriums wurden Bilder gezeigt, wie im Kabuler Hotel „Frieden“ Mullah Tarachel dem Minister Munib den Turban band. Munib wiederum einen Teil des Geldes spenden. Oh wie schön ist Afghanistan!