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AufgespießtVerbraucher in der Chips-Falle

Versteckte Preiserhöhungen bei Chipsletten gefährden den Fernsehabend und bringen den Titel "Mogelpackung des Jahres" ein.

Von Axel Ehrlich 22.01.2019, 00:01

Hamburg l Stellen Sie sich bloß mal vor, der Liter Diesel würde plötzlich statt 1,20 Euro 2,04 Euro kosten. Ohne dass Ihr Auto damit auch nur einen Millimeter weiter fährt. Oder in der Flasche Bier sind plötzlich und klammheimlich statt 0,5 Liter Trinkgerste nur etwa so viel wie in einem Piccolo-Fläschchen enthalten – bei unverändertem Preis.

In beiden Fällen gäbe es ein Riesen-Geschrei wütender Verbraucher. Hingegen fiel kaum jemandem auf, dass der Hersteller durch die Hintertür die gemeine Chipslette, also den Kartoffelchip, bei dem einer wie der andere aussieht und der gefühlt aus nichts als Luft und Salz besteht, um satte 70 Prozent verteuert hat. Statt 170 Gramm enthält die Packung nur noch 100. Da ist der Fernseh-/Knabber-Abend natürlich auch 70 Prozent kürzer.

Die gewonnene Zeit nutzt man am besten dazu, schnell ins Auto zu steigen und an der Tanke Chip-Nachschub zu holen. Und weil der Sprit zum Glück bislang nicht teurer geworden ist, ist auch noch entspannt ein halber Liter Extra-Bier drin.