Zahnschmerz - Trend geht zur Selbsthilfe

Salisbury l Mittelalter, das war die Zeit, als Zahnprobleme noch von reisenden Quacksalbern auf Jahrmärkten behandelt wurden – mit rabiatestmöglichen Methoden. Corona hat zumindest Teile des fortschrittlichen Mitteleuropa wieder dorthin zurückkatapultiert, wie diese Geschichte aus England schmerzvoll beweist.

Dominic Price aus dem südenglischen Salisbury hatte eine Plombe verloren. Der Notdienst sei nur für Zahnziehen zuständig, hieß es am Telefon. Price solle sein Problem selber lösen. Mit einem Plombenset aus dem Internet, einfach mal googeln. Gibts zum Beispiel für knapp 15 Euro bei Amazon: Eine Handvoll Kunststoff-Stopfen, Tube Klebstoff und Wattestäbchen. Im Gegensatz zum Mittelalter jedoch nicht mal einen ausführenden Quacksalber. Ehefrau Susi musste schließlich ran, stopfte das schmerzende Loch im Zahn ihres Mannes. In der Gebrauchsanleitung stand noch etwas von „spätestens nach 48 Stunden zum Arzt“. Doch der ist (Lockdown!) nur fürs Zahnziehen zuständig.