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Asylbewerber Migranten verhindern Abschiebung

In etwa 200 Migranten verhinderten in Ellwangen die Abschiebung eines Kongolesen. Sie bedrängten die Polizei und schüchterten diese ein.

02.05.2018, 16:54

Ellwangen (dpa) l Rund 200 Migranten haben die Abschiebung eines Kongolesen aus einer Flüchtlingsunterkunft in Baden-Württemberg mit Gewalt verhindert. Die Polizei musste die Aktion in Ellwangen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht zum Montag abbrechen, weil die Situation für die drei Streifenwagenbesetzungen zu gefährlich war. Unterstützung durch andere Polizeikräfte war nicht in Sicht, da die Organisation und Anfahrt dafür mehrere Stunden gedauert hätte.

Demnach umringten die Afrikaner die Streifenwagen und bedrängten die Polizisten. Ein Security-Mitarbeiter wurde von den Migranten als Mittelsmann beauftragt, den Beamten ein Ultimatum zu unterbreiten: Die Polizei müsse dem 23 Jahre alten Kongolesen binnen zwei Minuten die Handschellen abnehmen, andernfalls würden sie die Pforte stürmen. Er wurde daraufhin von den Handschellen befreit. Der 23-Jährige soll nun untergetaucht sein.

Am Mittwoch sagte der Vizepräsident des Polizeipräsidium Aalen, Bernhard Weber, dazu: "In einer so aggressiven und gewaltbereiten Ausnahmesituation den kühlen kopf bewahr zu haben, da kann ich meinen Kollegen nur großen Respekt zollen." Zudem verteidigt Weber den Abzug der Polizisten, da es eine außerst angespannte Lage war, in der sich die Migrantengruppe vielleicht zu Dingen hätte hinreißen lassen, die sie bei nüchterner Überlegung nicht getan hätte.

Es sei aber auch klar, dass sich der Rechtsstaat nicht von einer aggressiven Menge in der Durchsetzung rechtsstaatlichen Handels abbringen lasse. Das Recht werde durchgesetzt werden, so Bernhard Weber.