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Eiserner Vorhang Späte Gerechtigkeit für Grenzopfer

Slowakei: Gericht erkennt Magdeburger Hartmut Tautz als erstes Grenzopfer an.

15.03.2017, 23:01

Bratislava/Magdeburg (dpa) l Im August 1968 wurde der damals 18-jährige Hartmut Tautz beim Fluchtversuch in den Westen von den Hunden tschechoslowakischer Grenzschützer buchstäblich zerfleischt. Jetzt erklärte ein Gericht in Bratislava den Magdeburger in einem richtungsweisenden Urteil zum unschuldigen Opfer einer Straftat, wie slowakische Medien am Mittwoch berichteten. Das erste gerichtlich anerkannte Opfer des Eisernen Vorhangs in der Slowakei ist somit ein Deutscher.

Damit steht den Angehörigen des damaligen DDR-Bürgers eine finanzielle Entschädigung zu. Gegen die für seinen Tod verantwortlichen Grenzer muss ein Strafverfahren eröffnet werden.

Gerade wegen der besonderen Grausamkeit seines Sterbens ist Hartmut Tautz zu einer der bekanntesten Symbolfiguren für die Opfer des Eisernen Vorhangs geworden. In der Zeit des Kommunismus starben an der mit Stacheldraht gesicherten Grenze zwischen der Slowakei und Österreich 127 Menschen bei Fluchtversuchen.