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Krebs Polizist soll Krebskranken betrogen haben

Ein wegen Betruges angeklagter Polizist hat bestritten, einen krebskranken Mann um mehr als 83.000 Euro gebracht zu haben.

30.09.2020, 13:27

Würzburg (dpa/ab) l "Das bestreite ich alles", sagte der 42-Jährige zu Prozessauftakt vor dem Amtsgericht Würzburg am Mittwoch. Der Polizist soll einen krebskranken Mann um 83.000 betrogen haben.

"Ich habe definitiv kein Geld für irgendwelche Mittel von ihm verlangt." Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beamten vor, seinem mutmaßlichen Opfer unter einem Vorwand das Geld abgeknüpft haben. Nach Gerichtsangaben hatte der Kranke dem 42-Jährigen eine Vorsorgevollmacht erteilt. Zudem soll der Angeklagte die Medikation und häusliche Pflege des Geschädigten organisiert haben.

Der Angeklagte hatte nach eigenen Angaben ein freundschaftliches Verhältnis zu dem Erkrankten und besuchte ihn demnach auch regelmäßig im Krankenhaus. Er habe sogar seinen Polizeidienst reduziert, um für den Mann da zu sein, sagte er vor Gericht. Zwar habe er auch Geld von seinem Freund bekommen, dies allerdings nicht in seine eigene Tasche gesteckt, sondern für die Pflege ausgegeben.

Der Polizist steht auch wegen des Kaufs von 200 Gramm Marihuana vor Gericht und wird beschuldigt, etwa 170 Gramm Haschisch besessen zu haben. Dazu sagte er: "Das räume ich vollumfänglich ein.

Für den Prozess vor einem Schöffengericht sind sechs Verhandlungstage angesetzt. Der Polizist ist derzeit nicht im Dienst.