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Muttertag Was sich Mama wirklich wünscht

Die Idee hinter der Twitter-Aktion #muttertagswunsch ist ein Wunsch, der für viele Mütter wichtiger als Blumen oder Geschenke ist.

13.05.2017, 23:01

Stuttgart/Magdeburg (dpa/bd) l Nicht jede Mutter hält viel vom Muttertag – zumindest nicht, wenn er konservativ mit Blumengeschenken gefeiert wird. Annette Loers gehört zu den Frauen, die nichts von dem "typischen" Muttertag halten. Deshalb hat sie eine besondere Aktion ins Leben gerufen.

Die 46-jährige Stuttgarterin ist Mutter von zwei Kindern und bloggt über das Leben als Alleinerziehende.  Im Jahr 2016 hat sich Annette Loers mit anderen Bloggern zusammengetan und den Hashtag #muttertagswunsch ins Leben gerufen. Unter diesem posten sie bei Twitter, was sie sich wirklich zum Muttertag wünschen.

Ziel der Bloggergruppe ist es, Aufmerksamkeit dafür zu erregen, was Familien und Mütter brauchen: eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie unter anderem durch flexible Kinderbetreuung, Lohngerechtigkeit und die Abschaffung des Ehegattensplittings. Cornelia Spachtholz fordert in ihrem Blog beispielsweise: "Schenk mir keine Blumen, schenk mir eine Lobby", also eine Plattform für die Probleme der Frauen. Sie schlägt vor, den Muttertag neu zu interpretieren: "Ein bisschen mehr so wie der Internationale Frauentag."

Fakt ist: In Deutschland bekommen Frauen rund 20 Prozent weniger Gehalt als Männer. Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks, stimmt den Bloggern zu. Sie sagt, dass der Muttertag ein Rollenbild vermittle, das nicht der Realität entspreche.

Doch sei der Muttertag in seiner Ausgestaltung eben sehr eindimensional. Der Muttertag ist konservativ ausgerichtet, davon ist Annette Loers genervt. „Ich wünsche mir, dass die Sorge für andere Menschen dieselbe Anerkennung bekommt wie Erwerbsarbeit, sagt sie und twittert mit vielen anderen Bloggern auch 2017 wieder unter dem Hashtag #muttertagswunsch.