Grüne Woche Moderner, heller, offener
Zum 90. Geburtstag der Grünen Woche in Berlin: Sachsen-Anhalt hübscht für rund 200 000 Euro die Ausstellungsfläche auf.
Magdeburg l Rund 200 000 Euro hat sich das Land die Neugestaltung der Sachsen-Anhalt-Halle kosten lassen. „Verkauf und Präsentation sind wichtige Punkte der Grünen Woche. Um diesen Ansprüchen besser gerecht zu werden, wird auf eine moderne, helle und freundliche Gestaltung gesetzt“, sagte Landwirtschafts-Minister Hermann Onko Aeikens (CDU) am Freitagmittag in Magdeburg. Die Stände in der Halle 23b auf dem Berliner Messegelände hätten nicht mehr drei Wände und eine offene Seite, sondern seien offen zu drei Seiten. „Es gibt keinen schlechten Standplatz mehr“, erklärte der Minister.
31 Unternehmen der Ernährungs-Wirtschaft, 22 landwirtschaftliche Direktvermarkter, 13 Firmen aus dem Bereich Touristik , sieben Gastronomen und Hoteliers sowie acht Landkreise und die Landeshauptstadt Magdeburg zeigen vom 15. bis 24. Januar die leckeren und schönen Seiten des Bundeslandes. Seit 1991 mit dabei: Backmischungshersteller Kathi aus Halle, die Halberstädter Würstchen- und Konservenfabrik, die Rotkäppchen-Mumm-Sektkellereien und die Börde Käse GmbH. Neben den alten Größen gibt es 2016 sechs neue Aussteller, unter anderem Fischhandel Pfeiffer aus Tucheim (Landkreis Jerichower Land) und RezeptGewürze aus Halle.
Für die Unternehmen ist der Messeauftritt allerdings nicht umsonst. 1000 Euro pro Quadratmeter Standfläche müssen die Aussteller zunächst ausgeben, etwa 70 Prozent werden allerdings vom Land im Nachhinein als Förderung erstattet. Ausgaben, die sich rechnen, sagte Thomas Lange, Geschäftsführer der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt: „Wer zur Grünen Woche geht, macht sich bekannt und steigert seinen Umsatz.“
Zwei Beispiele: Der Umsatz des Altenweddinger Geflügelhofes habe sich, so Lange, nach der Grünen Woche im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Die Harzer Blasenwurst Vetriebs GmbH soll nach der Schau 2015 ihren Wurstversand sogar um 300 Prozent gesteigert haben.
Die Grüne Woche ist aber nicht nur Schlemmermeile und Lebensmittel-Marktplatz. Während der Messe schauen auch zahlreiche Politiker in den Hallen vorbei: Zum Sachsen-Anhalt-Tag am 18. Januar streift Ministerpräsident Reiner Haseloff zusammen mit Wirtschaftsminister Hartmut Möllring und Aeikens (alle CDU) über die Messe.
Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister wird zudem an der Internationalen Agrarminister-Konferenz teilnehmen und dort auf Ressort-Kollegen aus aller Welt treffen. Gesprächsbedarf besteht, denn die Landwirtschaft steht deutschlandweit unter Druck. „In Sachsen-Anhalt hat es im vergangenen Jahr Preiseinbußen insbesondere in der Schweineerzeugung, aber auch in der Milcherzeugung gegeben“, sagte Aeikens. Die Zahl der Beschäftigten sei in Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitern bis Ende Oktober allerdings um 1,8 Prozent gestiegen und habe bei etwa 18 900 gelegen.
