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Landwirtschaft Yves Kämpfer macht „reinen Tisch“

Die Uchtdorfer Agrargenossenschaft bereit den Ackerboden für den Maisanbau vor.

Von Rudi-Michael Wienecke 15.04.2016, 01:01

Uchtdorf l Was Bauern auf dem Feld oder im Stall leisten, worüber sie sich freuen oder sich ärgern, wissen viele nicht. Volksstimme begleitet die Mitarbeiter der Agrargenossenschaft Uchtdorf ein Jahr lang und berichtet über ihre Arbeit. Heute: Vor dem Mais wird gepflügt.

Noch in der vergangenen Woche war Yves Kämpfer mit der Pflanzenschutzspritze im Getreide unterwegs, in den kommenden Tagen lenkt er mit seinem John-Deer-Schlepper den Pflug mit dem Packer dahinter. Mit ersterem Gerät wird der Boden gelockert und gewendet. So werden das Unkraut und Mäuse bekämpft, organische Substanz zersetzt sich schneller und die Ackerkrume erhält mehr Sauerstoff. Der Packer läuft dem Pflug nach. Seine schweren Scheiben verdichten den Boden wieder, ein Saatbeet entsteht. Aktuell wird eine Roggen-Zwischenfruchtfläche der Agrargenossenschaft Uchtdorf umgebrochen. Anfang der kommenden Woche soll dort mit dem Maislegen begonnen werden.

Yves Kämpfer, der täglich aus der mehr als 30 Kilometer entfernten Kreisstadt Stendal zur Arbeit anreisen muss, gehört zum jungen Mitarbeiterstamm der Uchtdorfer. Vor zwei Jahren beendete der heute 21-Jährige seine Ausbildung in dem Betrieb, kann nun als gelernter Landwirt sowohl im Stall als auch im Feldbau seinen Mann stehen. Das Bäuerliche liegt in seinen Genen. „Sowohl mein Vater als auch meine Großeltern arbeiteten schon in der Landwirtschaft“, sagt es stolz.

Das Pflügen ist sehr zeitaufwändig. Etwa nur drei Hektar kann Kämpfer pro Stunde umbrechen. Bis er alle 200 bis 250 Hektar gewendet hat, werden also noch etwa 14 Tage vergehen. Trotz des Aufwandes sieht Mathias März, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Uchtdorf, in dieser traditionellen Bearbeitungsmethode einen großen Vorteil: „Der Pflug hinterlässt für den Mais einen reinen Tisch“, sagt er. Der Boden ist also sauber. Unkräuter, die anschließend zwischen der jungen Mais-Kultur sprießen, sollen dann in erster Linie mechanisch mit dem Hackrahmen bekämpft werden. „Das spart Kosten für Pflanzenschutzmittel und schont die Umwelt“, so März.