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Ausbildung Land will ausländische Lehrlinge

Nach der Finanzkrise kamen junge EU-Ausländer, um in Sachsen-Anhalt eine Ausbildung zu machen. Das Programm soll wieder belebt werden.

04.03.2018, 23:01

Halle/Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalts Wirtschaft dringt auf die Neuauflage eines Bundesprogrammes, MobiPro-EU, mit dem Lehrlinge aus dem Ausland gewonnen werden sollen.

Das Programm war 2013 ins Leben gerufen worden, um die hohe Jugendarbeitslosigkeit in einigen Staaten Europas zu dämpfen und Fachkräfte für Deutschland auszubilden. Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, Burghard Grupe, nennt das Programm ein Erfolgsmodell.

„Wir sind tief enttäuscht, dass es nicht neu aufgelegt wurde“, sagte Grupe. Er setze Hoffnungen auf die neue Bundesregierung, dass sie MobiPro-EU wieder aufleben lasse. Die jungen Spanier etwa seien durch die Schulungen in der Heimat gut vorbereitet und motiviert gewesen. Und Ausbildungsabbrüche seien nicht überdurchschnittlich höher gewesen als bei einheimischen Lehrlingen.

Auch die Handwerkskammer Halle ist vom Erfolg des Sonderprogramms, mit dessen Hilfe bis 2016 junge Europäer nach Deutschland kamen, überzeugt und wünscht sich eine Fortführung, wie Kammerpräsident Thomas Keindorf betonte. 2014 kamen 25 portugiesische Jugendliche zur Ausbildung in den Kammerbezirk Halle, 2016 waren es schon 47.

Genaue Zahlen, wie viele dieser Jugendlichen nach ihrer Ausbildung in Deutschland geblieben sind und wie viele es zurück in die Heimat gezogen hat, lagen den Kammern aktuell nicht vor.

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga zieht hingegen eine negative Bilanz. Nach Meinung des Präsidenten Michael Schmidt war MobiPro-EU ein Flop.