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Betrugsverdacht Rückruf von 100.000 Opel-Fahrzeugen droht

Auch bei Opel stehen Fander vor der Tür. Das Kraftfahrt-Bundesamt erhöht derweil den Druck. 100.000 Autos sollen zurückgerufen werden.

15.10.2018, 11:50

Rüsselsheim (dpa) l Wegen eines konkreten Betrugsverdachts im Zusammenhang mit Dieselautos durchsucht die Polizei Geschäftsräume des Herstellers Opel. Das hessische Landeskriminalamt bestätigte am Montag laufende Aktionen. Laut "bild.de" geht es dabei um 95.000 Dieselfahrzeuge mit möglicherweise unzulässig beeinflusster Software.

Im Juli hatte das Bundesverkehrsministerium in Berlin "eine amtliche Anhörung gegen Opel" wegen drei Fahrzeugmodellen bestätigt. Berichten zufolge soll der Grund – wie bereits bei anderen Autobauern – ein Verdacht von Manipulationen bei der Abgasreinigung gewesen sein.

Opel sollte sich demnach zur Funktionsweise einer Abschalteinrichtung äußern. Mit einer solchen Funktion kann die Reinigung von Abgasen in bestimmten Fahrsituationen oder -bedingungen wie etwa niedrigeren Temperaturen oder Drehzahlen verringert werden. "Vor dem Ergebnis dieser Anhörung kann zur Unzulässigkeit der Abschalteinrichtung noch nichts abschließend gesagt werden", hatte ein Ministeriumssprecher damals gesagt.

Autobauer begründen Anschalteinrichtungen das mit dem sogenannten Motorschutz vor allem bei Kälte oder Hitze. Bei vielen Modellen gibt es aber Zweifel daran, ob dies wirklich notwendig ist. Wenn die Abgasreinigung nicht richtig arbeitet, stoßen die Diesel mehr gesundheitsschädliche Stickoxide aus. Da Luft-Grenzwerte in vielen Städten überschritten sind, drohen Fahrverbote für Dieselautos.

Im Nachmittag hat sich die Situation für den Rüsselsheimer Autobauer weiter verschärft. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) will für den Autobauer Opel einen Rückruf von rund 100.000 Diesel-Fahrzeugen anordnen.Nach Auffinden einer Abschalteinrichtung der Abgasreinigung, die das KBA als unzulässig eingestuft habe, stehe der amtliche Rückruf "kurz bevor", teilte das Bundesverkehrsministerium in Berlin mit.