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Coronavirus Desinfektion statt Whisky und Kraftstoff

Unternehmen in Mitteldeutschland versuchen, Krankenhäuser und Apotheken mit dringend benötigtem Desinfektionsmittel zu beliefern.

03.04.2020, 23:01

Zörbig (dpa) l Zahlreiche Unternehmen in Mitteldeutschland versuchen derzeit, Krankenhäuser und Apotheken im Kampf gegen die Corona-Pandemie mit dringend benötigtem Desinfektionsmittel zu beliefern. Dazu bauen sie eigens Produktionen auf oder stellen ihre Alkoholgewinnung um. Der Biokraftstoffhersteller Verbio aus dem sachsen-anhaltischen Zörbig produziert derzeit 40 000 Liter Desinfektionsmittel pro Woche. Das Unternehmen plant, ab kommender Woche auch an seinem Standort im brandenburgischen Schwedt das Hygienemittel zu produzieren und damit die Kapazität zu verdoppeln.

Neben Konzernen versuchen auch kleine Betriebe, den Mangel zu senken. Einer von ihnen ist die Zeitzer Whisky Manufaktur. Sie hätten sich nach Anfragen von Apotheken dazu entschieden, weil diese nicht schnell genug Nachschub bekamen. „Die Produktion für unsere Läden ist sowieso eingestellt, unsere Läden und unser Lokal sind zu“, sagt Unternehmer Daniel Rost. Inzwischen habe die Brennerei mit ihren vier Beschäftigten einen Vorrat von 2000 Litern Neu-tralalkohol angelegt, ansonsten produziere sie auf Anfrage.

Die Manufaktur liefere an Apotheken, sagt Rost. Zudem gehörten auch Stadtwerke, Sparkassen oder Ergotherapien zum Kundenkreis, die direkt den Alkohol zum Desinfizieren von Geräten, Schreibtischen, Tastaturen und Kundentresen nutzten. In Händedesinfektion seien Inhaltsstoffe, die das Mittel hautfreundlicher machten, sagte Rost. Doch die desinfizierende Wirkung komme vom Alkohol, wenn er auf 70 bis 85 Prozent verdünnt sei.