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Crowdfunding Magdeburger Firma will Viertelmillion sammeln

Das junge Magdeburger Startup Tinker Toys setzt auf Crowdfunding im Internet. Bislang gibt es fast 200 Investoren.

24.10.2017, 23:01

Magdeburg l Etwas mehr als zehn Tage bleiben den drei Gründern des Magdeburger Unternehmens Tinker Toys noch, um ihr Ziel zu erreichen: 250.000 Euro will das Startup über eine Crowdfunding-Plattform im Internet einsammeln. Seedmatch hat der Firma mehrere sogenannte Funding-Schwellen gesetzt. Die erste – 100.000 Euro – erreichten die Unternehmer bereits wenige Tage nach dem Start der Aktion. Dass auch die nächste Stufe – eine viertel Million Euro – geknackt wird, gilt als wahrscheinlich. Bislang haben nahezu 200 Menschen in die junge Firma investiert. Sie glauben an das Konzept der Magdeburger.

Tinker Toys hat das Entwerfen von Spielzeug aus dem 3D-Drucker zum Kinderspiel gemacht. Mit einer Software gestaltet der Nachwuchs eigene Kreationen. Ein 3D-Drucker produziert die Figuren danach. Umsatz erzielt das Unternehmen vor allem damit, seine Designstationen in Einkaufszentren oder Möbelhäusern aufzustellen. Mit dem eingesammelten Geld will das Unternehmen dieses Geschäftsmodell weiter ausbauen, erklärt Geschäftsführer Sebastian Friedrich.

Crowdfunding ist seit Jahren vor allem für junge Firmen eine gefragte Finanzierungsform. Nach Angaben des zuständigen Verbands sind im vergangenen Jahr bundesweit fast zehn Millionen Euro über diverse Plattformen eingesammelt worden. In Sachsen-Anhalt hält das sogenannte „Alarmtab“ den Rekord. Das System soll Einbrecher vertreiben und bei der Aufklärung helfen. Entwickelt von einem Mittelständler aus Gommern (Landkreis Jerichower Land), gelang es den Machern im vergangenen Jahr, rund 800.000 Euro per Crowdfunding einzuwerben.

„Für junge Unternehmen ist Crowdfunding eine gelungene Mischung aus Marketing, Marktforschung, Kundenerweiterung und Finanzierung,“ erklärt Karsten Wenzlaff, Geschäftsführer des Bundesverbands Crowdfunding. In Deutschland gibt es eine Handvoll großer Plattformen. Startnext, Kickstarter, Visionbakery und Co. nehmen ihre Kunden an die Hand und zeigen den Gründern, wie sie ihre Idee verkaufen müssen, um möglichst viel Geld einzusammeln. Für die Unternehmen ist dieser Service nicht kostenlos: Sie zahlen je nach Anbieter 10 bis 30 Prozent der eingenommenen Funding-Summe dafür.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) hält das Finanzierungsinstrument in der Frühphase der Entwicklung innovativer Startups für notwendig und sinnvoll – vor allem dann, wenn Banken wegen des höheren Risikos zurückschrecken. „Crowdfunding ist in den letzten Jahren zur einer respektablen Größe unter den alternativen Finanzierungsformen geworden“, sagt der Minister.