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Deutsche Bahn Rennstrecke Berlin-München vor Probebetrieb

Bevor im Dezember der Linienbetrieb auf der neuen Trasse zwischen Berlin und München aufgenommen wird, sind noch einige Tests nötig.

28.07.2017, 15:08

Berlin (dpa) l Die Deutsche Bahn beginnt auf ihrer neuen Schnellfahrstrecke Berlin-München in wenigen Tagen mit dem Probebetrieb. Viereinhalb Monate vor der geplanten ersten Fahrt mit Reisenden am 10. Dezember liege das Projekt im Zeit- und Kostenrahmen, sagte Infrastruktur-Vorstand Ronald Pofalla am Freitag in Berlin. In zehn Jahren seien zehn Milliarden Euro verbaut worden.

Mit Beginn des Probebetriebs fahren die ICE-Züge unter der Überwachung des Kontrollsystems ETCS. Diese Leit- und Sicherungstechnik arbeitet elektronisch und per Funk. Es gibt keine Streckensignale mehr. Von September an werden die Lokführer der ICE-3-Züge auf der Strecke geschult, damit sie alle Besonderheiten vor Aufnahme des fahrplanmäßigen Verkehrs genau kennen.

Für den 4. November ist nach Angaben der Bahn die letzte von zwölf Notfallübungen vorgesehen. Im 7,4 Kilometer langen Tunnel Silberberg in Thüringen wird ein Notfall simuliert. Mehrere hundert Einsatzkräfte werden daran teilnehmen. Für das ETCS müssen im November an allen Neubau- und Nebenstrecken Computerprogramme aktualisiert werden. Deshalb muss die bereits seit Ende 2015 genutzte Teilstrecke von Erfurt nach Leipzig beziehungsweise Halle vom 18. bis 27. November gesperrt werden.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte, zu dem Neu und Ausbauprojekt von Nürnberg über Erfurt und Halle (Saale) nach Berlin habe "es nie eine Alternative gegeben". Eine Verbindung zwischen München und Berlin unter vier Stunden sei "nicht nur konkurrenzfähig mit anderen Verkehrsträgern wie dem Flugzeug", sie werde auch neue Marktanteile erobern. Ziel sei es, die jährliche Fahrgastzahl auf der Strecke von 1,8 Millionen auf 3,6 Millionen zu verdoppeln.