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Finanzen Geschlossene Fonds unter der Lupe

Verbraucherschützer untersuchen 25 inländische Fonds. Fazit: Anleger haben kaum Chancen auf Durchblick.

07.04.2018, 23:01

Frankfurt/Main (dpa) l Laut Verbraucherschützern haben Anleger geschlossener Fonds kaum Chancen auf Durchblick bei den Kosten. "Einzelne Posten werden bei den verschiedenen Fonds häufig ganz unterschiedlich berechnet. Das erschwert Verbrauchern den Vergleich", kritisierte Wolf Brandes, Marktwächter-Experte Grauer Kapitalmarkt bei der Verbraucherzentrale Hessen, am Freitag (6. April). Untersucht wurden zuvor alle 25 inländischen Publikumsfonds, die von Oktober 2016 bis September 2017 aufgelegt und von der Finanzaufsicht Bafin genehmigt wurden.

Das Ergebnis der Untersuchung: Verbraucher haben kaum eine Möglichkeit, die Kosten zu erfassen und zu vergleichen. Selbst bei den Dokumenten zu ein- und demselben Fonds habe es Abweichungen für die gleichen Posten gegeben, bemängeln die Verbraucherschützer. Zum Beispiel wurden bei 18 von den 25 untersuchten Fonds die Kosten für einmalige Aufwendungen, sogenannte Initialkosten, in den untersuchten Dokumenten teils mit, teils ohne Ausgabeaufschlag genannt. Auch bei den laufenden Kosten wurden Abweichungen von den Verbraucherschützern festgestellt. Darüber hinaus seien die Texte häufig schwer verständlich.

Bei geschlossenen Publikumsfonds haben Anleger vor Ende der Laufzeit kein Rückgaberecht, das heißt sie kommen nicht an ihr Geld. Da die Anteile an den Fonds üblicherweise nicht an der Börse gehandelt werden, lassen sie sich vor dem Ende der Laufzeit auch nur schwer weiterverkaufen.