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Mittelstand Zwischen Sorge und Euphorie

Auf der einen Seite brummt das Geschäft der Mittelständler. Doch es gibt auch Sorgen - vor allem im Bereich der Digitalisierung.

13.09.2017, 23:01

Berlin (dpa) l Der industrielle Mittelstand ist so optimistisch wie seit mehr als zehn Jahren nicht – sorgt sich aber zunehmend um Fachkräftemangel und Cybersicherheit.

In der aktuellen Mittelstands-Umfrage für den Industrieverband BDI und die Unternehmensberatung A.T. Kearney bezeichnen 59 Prozent der Betriebe ihre Wirtschaftslage als gut oder sehr gut. Dies sei der höchste Anteil der Optimisten seit der ersten Erhebung im Jahr 2005 und spiegele eine außergewöhnlich stabile Lage wider. 2016 hätten dies „nur“ 47 Prozent erklärt. Nur jedes tausendste Unternehmen befinde sich derzeit in einer sehr schlechten Lage.

Der Ausblick auf 2018 fällt zwar verhaltener, aber noch sehr zuversichtlich aus. 52 Prozent gehen von einer guten bis sehr guten Geschäftslage aus. Nur acht Prozent der Befragten rechnen mit einem schlechten Jahr.

Fachkräftemangel und nationalistische Strömungen im Ausland trüben jedoch die Stimmung. Jeweils 35 Prozent der Befragten befürchten negative Auswirkungen durch die protektionistische Rhetorik der US-Regierung unter Donald Trump sowie durch den EU-Austritt Großbritanniens. Nationalistische Strömungen in den EU-Staaten betrachten 42 Prozent als Risiko für ihr Geschäft.

„Besorgniserregend“ sei, dass nur 35 Prozent die Digitalisierung als Chance sehen. „Die Digitalisierung lässt keine Zeit zum Ausruhen“, mahnt Martin Eisenhut von A.T. Kearney. Der Megatrend sei im Mittelstand zwar angekommen. „Wissen und Handeln liegen jedoch ein gutes Stück auseinander.“

Alarmierend sei, dass sich fast jedes fünfte Unternehmen mit dem Thema überhaupt nicht auseinandersetze. Weitere 28 Prozent geben an, die Auswirkungen noch nicht verstanden zu haben. Mit großem Abstand als größte Herausforderung sieht ein Drittel der Befragten die Cyber und Datensicherheit.