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Unterhaltungstechnik Internationale Funkausstellung ist "smart"

Mit der IFA steht wieder das Messe-Highlight der Unterhaltungselektronik-Branche in Berlin an. Vernetzte Geräte sollen Käufer anlocken.

28.08.2018, 23:01

Berlin (dpa) l Die Ifa ist "smart": In diesem Jahr dreht sich auf der Unterhaltungselektronik-Messe in Berlin wieder – fast – alles um vernetzte Geräte und ihre intelligente Steuerung. Die Veranstalter versprechen eine "wahre Innovationsflut" von App-gesteuerter Heizung und Saugrobotern über vernetzte Soundanlagen bis hin zu intelligenten Kochherden. Durch die Digitalisierung haben sich selbst bei Hausgeräten wie Waschmaschinen die Produktzyklen in den vergangenen Jahren rasant beschleunigt. Lange Jahre war von Vernetzung die Rede, nun ist sie in der Realität angekommen. Dem schnellen Wandel will die Messe auch mit neuen Formaten gerecht werden. So ist erneut eine eigene Halle unter der Marke Ifa Next den Startups mit ihren kreativen Ideen vorbehalten.

Auch das autonome Fahren wird auf der diesjährigen Ifa erstmals eine größere Rolle spielen. Die Veranstalter bringen die Fachtagung "Shift Automotive" auf die Messe. Dort sollen Autohersteller und Elektronikunternehmen gemeinsam die Zukunft der Mobilität diskutieren, sagte Ifa-Direktor Jens Heithecker. Das Format soll künftig gemeinsam mit der Genfer International Motor Show zwei Mal im Jahr abwechselnd in Genf und in Berlin stattfinden. Bei der großen US-Konkurrenzmesse CES in Las Vegas spielt die Zukunft des Autos schon längst eine zentrale Rolle.

Bereits Wochen vor dem Start hatten die Ifa-Veranstalter verkündet, sie sei komplett ausgebucht, der Platz unter dem Berliner Funkturm sei prall gefüllt. Der Treffpunkt Ifa Global Markets, auf dem Hersteller, Zulieferer und Komponenten-Hersteller zusammentreffen, ist bereits in die Station Berlin am Gleisdreieck ausgelagert. Aktuell wird an einer neuen Halle nahe dem Funkturm gebaut. Die "hub27" soll als multifunktionale Halle mit einer Fläche von 15.000 Quadratmetern ab 2019 zur Verfügung stehen, kündigte Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Berlin, an.

Die Entwicklung hin zur "intelligenten" Waschmaschine oder zum selbständig einkaufenden Kühlschrank hat die Messe möglicherweise frühzeitig vorausgesehen. Bereits seit zehn Jahren ist die Produktgruppe der Hausgeräte jetzt mit vertreten – mit wachsendem Erfolg. Damals aus dem Wunsch der Hersteller nach einer prominenten Ausstellungsmöglichkeit erwachsen, sind heute Kühlschränke, Backautomaten und andere "smarte" Küchengeräte selbstverständlicher Teil der umfassenden Vernetzung. Hoch im Kurs bei den Verbrauchern liegen vor allem die Energieeffizienz sowie Geräte für ein gesünderes Leben, sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der Ausrichterin gfu. Zu den Rennern gehörten denn auch Heißluft-Fritteusen für die Herstellung etwa von fettarmen Pommes.

Doch wie in den Jahrzehnten zuvor werden die neuen Modelle großer Flachbild-Fernseher zu den Stars der einstigen "Funkausstellung" gehören. Auf der Ifa versammeln sich wieder alle führenden Hersteller mit ihren neusten Entwicklungen. Die sogenannte 8K-Auflösung, die das Bild mit 16 Mal mehr Pixeln als bei Full-HD darstellt, kann vor Ort mit Inhalten bestaunt werden, die das Fernsehprogramm zu Hause noch nicht hergibt. Deutlich im Markt zulegen werden nach Prognosen der Ausrichterin gfu Fernseher mit OLED-Display, die ein besonders kontrastreiches Bild wiedergeben, sowie Ultra-HD-Geräte mit vier Mal höherer Auflösung als Full-HD. Die Technologie HDR (High Dynamic Range) zur Bildoptimierung ist ohnehin bereits Standard in neuen Fernsehgeräten. Das Absatz von TV-Geräten in Deutschland ging zuletzt allerdings zurück – laut Branche nicht zuletzt wegen des frühen Ausscheidens der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM.