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Freund oder Feind? Hass im Netz hat bei Anja Reschke Spuren hinterlassen

Vor zwei Jahren hat die Journalistin im Fernsehen einen Kommentar zum Thema Flüchtlinge gesprochen. Daraufhin bekam sie hasserfüllte Reaktionen und Drohungen. Sie hat sich davon zwar nicht unterkriegen lassen, doch Spuren habe es hinterlassen.

18.10.2017, 16:08

Hamburg (dpa) - Hasserfüllte Reaktionen im Netz haben der Fernsehmoderatorin Anja Reschke schwer zu schaffen gemacht: Nach einem "Tagesthemen"-Kommentar zum Thema Flüchtlinge vor zwei Jahren habe es Kommentare wie "Du linksversiffte Schlampe" gegeben, erzählte Reschke der "Zeit" (Ausgabe Nr. 43).

"Einmal hat jemand bei der Polizei angerufen und gesagt, ich läge zerstückelt in meiner Küche." Daraufhin habe plötzlich eine voll bewaffnete Polizeieinheit vor ihrer Tür gestanden. Damals habe sie überlegt, keinen Kommentar mehr zu sprechen, nicht mehr in Sendungen zu gehen, sagte Reschke. "Aber dann dachte ich: Das kann doch nicht sein, das ist doch dein Job."

Die Erfahrung mit dem Hass aus dem Netz habe Spuren hinterlassen. Wenn heute jemand auf sie zukomme und sage: "Sie sind doch Frau Reschke", dann halte sie kurz die Luft an und frage sich: Freund oder Feind? Mehr als die Drohungen habe sie allerdings die rassistische Welle unter dem bürgerlichen Deckmantel erschüttert, sagte Reschke.

Anja Reschkes Kommentar in den Tagesthemen