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Tatort-Tote: Nach Rekordjahr diesmal 111 Leichen

Leichenschwund: Obwohl es vier Krimis mehr als im vergangenen Jahr gab, ist bei der beliebten Krimireihe Tatort die Zahl der Toten im Jahr 2015 niedriger, zählt die Expertenwebseite Tatort-Fundus.

Von Gregor Tholl, dpa 28.12.2015, 07:01

Berlin (dpa) - Beim Tatort sind dieses Jahr 111 Leichen gezählt worden - ein Minus im Vergleich zum Vorjahr, als es mit 150 Krimi-Toten eine Rekordzahl gab. Die Zählung kommt von der Fan-Seite Tatort-Fundus.

2015 gab es 40 neue Filme, 2014 waren es 36 gewesen. Damals ließ der shakespeareartige Western-Krimi Im Schmerz geboren mit Ulrich Tukur als leichenreichster Tatort der Geschichte mit allein mehr als 50 Toten die Zahl extrem nach oben schnellen.

Im Jahr 2013 waren 73 Tote in 36 Filmen gezählt worden, 2012 waren es 88 Tote in 35 Filmen. Von den 111 Toten 2015 waren 84 männlich (75 Prozent) und 27 weiblich (25 Prozent). Bei den Tätern war das Verhältnis fast genauso (77 Prozent männlich, 23 Prozent weiblich).

Mit 9 Leichen war der Krimi Frohe Ostern, Falke mit Wotan Wilke Möhring vom 6. April der leichenreichste Tatort des Jahres.

Auf Platz zwei kam mit 7 Leichen der Schweizer Fall Ihr werdet gerichtet vom 6. September, in dem die von Schauspieler Antoine Monot Jr. gespielte Figur sechs Menschen und sich selbst tötete.

Mit je 6 Leichen teilen sich der Frankfurter Fall Kälter als der Tod vom 17. Mai und der Berliner Krimi Das Muli vom 22. März den dritten Platz in der Leichenstatistik.

Für die Statistik zählt das Tatort-Fundus-Team um François Werner und Achim Neubauer nur relevante Tote und meint damit jene, die während der Handlung sterben und die nicht in Rückblenden noch mal gezeigt werden. Irrelevant sind auch jene Toten, die in der Geschichte nur erwähnt werden und früher starben.

Auch die Todesarten wurden wieder analysiert: Erneut wurden die meisten Opfer erschossen - und zwar 52. Erschlagen wurden 11, ebenso viele stürzten tödlich. Seltenere Todesarten waren zum Beispiel Erwürgen, Ersticken, Verbluten, Ertrinken, Verätzung, Strangulation, Milzriss oder Embolie.

Je zweimal als Leiche endeten in wichtigen Episodenrollen übrigens die Schauspieler Armin Rohde (der beide Male von Tatort-Ermittlern getötet wurde) sowie Emily Cox und Julius Feldmeier. Feldmeier starb sogar in zwei aufeinanderfolgenden Tatorten (Die letzte Wiesn und Verbrannt am 20. September und 11. Oktober).

Die früheste Leiche in den eineinhalbstündigen Krimis registrierten die Experten nach 59 Sekunden in der Wiener Folge Deckname Kidon (4. Januar) sowie in der Luzerner Folge Ihr werdet gerichtet (6. September). Die späteste Leiche habe es am 26. April nach 66 Minuten im letzten Leipzig-Tatort mit dem Titel Niedere Instinkte gegeben.