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Ehemaliger Fußball-Profi Sarpei "entsetzt" über Rassismus-Vorwürfe nach Schalke-Spiel

06.02.2020, 10:29

Köln (dpa) - Der frühere Fußball-Profi Hans Sarpei hat sich nach dem Vorwurf rassistischer Vorfälle durch Zuschauer im Pokal-Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und Hertha BSC bestürzt gezeigt.

"Ich war und bin entsetzt, dass der Rassismus - egal ob in Thüringen oder auf Schalke - wieder Einzug in unsere Gesellschaft erhält", sagte der in Ghana geborene und in Deutschland aufgewachsene Sarpei der Deutschen Presse-Agentur: "Wir sind alle gefordert, unsere Stimme dagegen zu erheben und mit zu zeigen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt."

Auf die Frage, ob Aufsichtsratschef Clemens Tönnies mit seinen Aussagen über Afrikaner im Vorjahr ein schlechtes Vorbild gewesen sei, antwortete Sarpei generell. "Es ist wie im Fußball: Wenn sich ein Spieler etwas erlaubt und der Trainer es duldet oder wegguckt, dann gibt es schnell Nachahmer-Effekte. Dem muss der Verein, dem muss unsere Gesellschaft vorbeugen."

Das aktuelle Vorgehen des Vereins lobte Sarpei aber ausdrücklich. "Der Verein hat nicht nur schnell, sondern auch deutlich Stellung bezogen. Insbesondere auch David Wagner", sagte Sarpei, der von 2010 bis 2012 auch für Schalke spielte: "Es tut mir leid für die vielen Mitarbeiter und Fans, dass diese rassistischen Äußerungen ausgerechnet in der Woche fallen, in der man mit der #stehtauf-Kampagne ein Zeichen gegen Rechts setzen wollte. Schalke muss den Worten nun noch mehr Initiativen folgen lassen."

Man habe in Deutschland im Bezug auf Rassismus im Fußball "noch keine italienischen Verhältnisse", erklärte der 43-Jährige: "Aber wir müssen diese Vorfälle sehr ernst nehmen. Das fängt bei jedem von uns an und deshalb werde ich mich auch 2020 noch stärker gegen Rassismus und für die Menschenrechte engagieren."

Während des Pokal-Achtelfinales am Dienstag sollen Schalke-Fans unter anderem Affenlaute in Richtung des Hertha-Profis und Junioren-Nationalspielers Jordan Torunarigha gerufen haben.

Hans Sarpei bei Twitter