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3. Spieltag Frankfurt stürzt Hoffenheim dank Dost - "Hat Spaß gemacht"

Mit Mut und Offensivdrang schiebt sich Frankfurt am bisherigen Tabellenführer Hoffenheim vorbei. Das Offensivtrio Kamada, Silva und Dost belohnt sich für großen Aufwand. Obwohl Kramaric schon wieder trifft, kann die TSG den furiosen Bayern-Auftritt nicht bestätigen.

Von Patrick Reichardt, dpa 03.10.2020, 19:29

Frankfurt/Main (dpa) - Matchwinner Bas Dost stemmte die Hände in die Hüfte und pustete kräftig durch. Mit einem Tor und einer Vorlage hatte der 1,96 Meter große Sturmturm beim 2:1 (0:1) von Eintracht Frankfurt maßgeblich dazu beigetragen, Tabellenführer TSG Hoffenheim von der Spitze zu stürzen.

"Er hat sich seinen Applaus verdient. Er ist jetzt für mich in einer ganz anderen Verfassung als vergangene Saison", lobte Trainer Adi Hütter. "Das hat Spaß gemacht." Mit sieben Zählern aus drei Spielen durften sich die Frankfurter knapp drei Stunden über den Spitzenplatz in der Fußball-Bundesliga freuen. Die Top-Position übernahm am Abend RB Leipzig durch den 4:0-Erfolg gegen den FC Schalke 04.

Im Pressekonferenz-Raum hatte Hütter vorher die "Momentaufnahme" der Tabelle genossen, die dort traditionell an der Wand hängt. Nach zahlreichen Nachfragen zur starken Leistung seines Teams fragte der Österreicher verwundert: "Gibt es Hoffenheimer Journalisten auch?"

Den diesmal bieder auftretenden Kraichgauern reichte das sechste Saisontor von Andrej Kramaric (18. Minute) nicht, weil Daichi Kamada (55.) und Dost (71.) die umkämpfte Partie vor 8000 Zuschauern verdientermaßen drehten. Beim Team von Trainer Sebastian Hoeneß erinnerte am Samstag wenig an das glorreiche 4:1 gegen Rekordmeister FC Bayern sechs Tage zuvor. "Wir waren zu passiv, wir waren mit Ball zu fehlerhaft", monierte Hoeneß.

Dost hingegen ist derzeit der Garant der Hessen. Der Niederländer war an sieben der vergangenen neun Tore beteiligt und verzeichnete in allen vier Pflichtspielen dieser Saison mindestens einen Scorerpunkt. Er könne nächstes Mal "noch ein Tor mehr machen, dann müssen wir nicht so zittern", witzelte Steven Zuber. Der ehemalige Hoffenheimer schob schnell hinterher: "Er hat wirklich sehr gut gearbeitet. Es ist nicht so einfach für einen Stürmer, wenn man so viel arbeiten muss."

Schon vor dem Anpfiff hatte die Eintracht ihren coronabedingt weit auseinander sitzenden Fans im Stadion die erste positive Botschaft übermittelt: Der frühere Nationalspieler Amin Younes kommt leihweise bis 2022 und wird das Repertoire der Eintracht-Offensive nach der Länderspielpause erweitern. Am Samstag ersetzte noch Zuber den verletzten Filip Kostic. Sieht man die Eintracht-Möglichkeiten mit Dost, Kamada, Kostic, Zuber und André Silva, dürfte es der vielseitig einsetzbare Younes durchaus schwer haben, sich zeitnah in die erste Eintracht-Elf zu spielen.

Die TSG fand trotz Tabellenführung nie richtig ins Spiel, auch vom Bayern-Besieger-Schwung war nichts mehr zu sehen. "In der zweiten Halbzeit wollten wir anders rauskommen, aber der Gegner hat eine Dynamik und Wucht entwickelt. Wir sind leider wieder hier als Verlierer vom Platz gegangen", resümierte Sportchef Alexander Rosen bei Sky.

Ein Tor der Marke Extraklasse von Kramaric und eine starke Leistung von Torhüter Oliver Baumann reichten diesmal nicht für Zählbares. "Wir sind natürlich nicht happy mit der Niederlage, weil wir sie als sehr unnötig betrachten", erklärte Hoeneß. Es war die fünfte Liga-Niederlage in Serie gegen die Hessen.

© dpa-infocom, dpa:201003-99-812528/5

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