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Freundschaftsspiel Argentinien setzt im Brasilien-Klassiker ganz auf Messi

Der neue argentinische Nationaltrainer Jorge Sampaoli peilt im ersten Länderspiel gegen Brasilien mit veränderter Strategie einen Achtungserfolg an. Fortan soll im Spiel der Gauchos alles Superstar Lionel Messi untergeordnet werden.

Von Juan Garff und Michael Brehme, dpa 08.06.2017, 10:27

Melbourne (dpa) - Zu seiner Premiere als Nationaltrainer Argentiniens bekommt es Jorge Sampaoli gleich mit dem Erzrivalen Brasilien zu tun.

Doch in dem Test-Länderspiel, das am Freitag (12.05 Uhr MESZ) nicht zuletzt aus Marketinggründen im australischen Melbourne angepfiffen wird, geht es nicht nur um einen formal guten Einstand für den neuen Coach. Vielmehr will Sampaoli in der zuletzt sportlich oftmals enttäuschenden Mannschaft um Superstar Lionel Messi eine neue Aufbruchstimmung zu erzeugen, damit die in Gefahr geratene Qualifikation zur Fußball-WM 2018 noch gemeistert wird.

Der zweifache Weltmeister steht in der südamerikanischen Qualifikation bei noch vier ausstehenden Spieltagen nur auf dem fünften Platz hinter Brasilien, Kolumbien, Uruguay und Sampaolis Ex-Team Chile. Für die WM in Russland qualifizieren sich nur die ersten vier Nationen direkt - der Fünfte muss in einem Playoff-Vergleich gegen ein Team aus Ozeanien antreten. Eine unangenehme Aufgabe, die die Gauchos unbedingt umgehen wollen.

"Die Lage Argentiniens in der WM-Qualifikation ist schwierig", räumte Sampaoli, zuletzt Coach des FC Sevilla, ein. Größter Unterschied zwischen ihm und seinem Vorgänger Edgardo Bauza: Der 57-Jährige will das argentinische Spiel ganz auf Messi zuschneiden. Sampaoli vertraut den Stärken des 29 Jahre alten Ausnahmestürmers vom FC Barcelona, dessen Nebenmänner sollen sich künftig stärker als zuvor unterordnen.

"Es ist wichtig, dass Messi Spieler um sich hat, die mit seinem Spiel vereinbar sind", befand der Coach vor seinen ersten beiden Länderspielen gegen Brasilien sowie am kommenden Dienstag in Singapur. "Wir werden das Team dazu drängen, gemeinsam mit Messi zu spielen, um das Beste aus ihm herauszuholen", kommentierte Sampaoli.

Dass in der Offensive zuletzt einiges schief lief, ist offensichtlich. In den ersten 14 WM-Qualifikationsspielen erzielten die Argentinier nur 15 Treffer, Tabellenführer Brasilien traf schon 35-mal. Nicht zuletzt deshalb erwarten argentinische Medien im Testspiel eine offensive Aufstellung, in der Ángel Di Maria (Paris Saint-Germain), Paulo Dybala und Gonzalo Higuain (beide Juventus Turin) Messi vorn unterstützen sollen.

Die Brasilianer brauchen sich keine Sorgen mehr um ihre WM-Teilnahme zu machen. Der fünfmalige Weltmeister ist bereits qualifiziert und gönnt seinem Star Neymar vom FC Barcelona im brisanten Test gegen Argentinien eine Pause. Auch Marcelo (Real Madrid) und Dani Alves (Juventus Turin) schont Trainer Tite.

Vor allem Neymars Ausfall werde Brasilien sicher spüren, urteilte Sampaoli. Dabei gilt es einen Lauf zu verteidigen: Seit Tites Übernahme im Juni 2016 haben die Brasilianer neun Spiele in Serie gewonnen - darunter ist auch das 3:0 im November gegen Argentinien in der WM-Qualifikation.

Bericht Sportzeitung Olé - spanisch

Bericht Sportzeitung Lance - portugiesisch