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Trainingslager Werder Bremens Neustart auf Mallorca

In der Sonne Mallorcas will Werder Bremen wieder in die Spur finden. Nach der desaströsen Hinrunde und dem Absturz auf Platz 17 ist Coach Kohfeldt froh, dass ihm endlich fast alle Profis zur Verfügung stehen. Und die Reisegruppe soll noch Zuwachs erhalten.

Von Lars Reinefeld, dpa 03.01.2020, 14:32
Sina Schuldt
Sina Schuldt dpa

Mallorca (dpa) - Noch ohne die erhofften Neuzugänge, aber mit viel Zuversicht und voller Tatendrang ist Werder Bremen ins Trainingslager nach Mallorca aufgebrochen.

"Wir wissen sehr wohl, in was für einer schwierigen Situation wir sind. Aber wir werden zeigen, dass das nicht das Werder Bremen war, mit dem in der Rückrunde zu rechnen ist", sagte Werder-Coach Florian Kohfeldt vor dem Abflug auf die Baleareninsel.

Dort erwarten die Norddeutschen in den kommenden Tagen frühlingshafte Temperaturen um 15 Grad. Doch viel Zeit, das gute Wetter zu genießen, werden die Profis des Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga nicht bekommen. Denn Kohfeldt kündigte intensive Einheiten an, in denen er den abgestürzten Traditionsverein wieder auf Kurs bringen will. Schon am Freitagnachmittag bat Kohfeldt die 28 mitgereisten Spieler zur ersten Trainingseinheit auf den Platz.

Zuvor wollte sich der Werder-Coach aber Claudio Pizarro vornehmen. Der 41-Jährige hatte aus dem Urlaub ein Foto gepostet, das ihn im Pool mit einer Dose Bier zeigt. Nachdem bereits Geschäftsführer Frank Baumann die Aktion als "unglücklich" bezeichnet hatte, übte auch Kohfeldt Kritik an seinem Angreifer. "Das Zeichen nach innen ist nicht gut", sagte der Bremer Trainer, der den Fall nach dem Gespräch mit Pizarro aber auch abhaken will.

Schließlich bleibt für die Bremer genug zu tun. Vor allem an der Abwehrarbeit soll im bis zum 11. Januar dauernden Trainingslager gearbeitet werden. Schließlich kassierten die Norddeutschen in der katastrophalen Hinrunde 41 Gegentore - so viele wie kein anderes Team in der Bundesliga.

"Wir werden verstärkt an der Defensive arbeiten. Da müssen wir eine Basis schaffen und dann basierend darauf wieder nach vorne spielen", erklärte Kohfeldt. "Das ist der Weg, den wir im Abstiegskampf gehen und den wir auch erfolgreich bestreiten werden."

Dass es sich für die Bremer nach zuletzt sechs Niederlagen in sieben Spielen nicht um ein normales Wintertrainingslager handelt, ist jedem klar. "Es war alles weg, was wir uns vorher erarbeitet haben", sagte Kohfeldt zum Abschluss der schlechtesten Hinrunde der Club-Historie. Was an zahlreichen Verletzungen, aber auch an zum Teil erschreckend schwachen Leistungen lag. "Es gibt für mich keinen Spieler, der in der Hinrunde sein komplettes Leistungsvermögen abgerufen hat", stellte Kohfeldt ernüchtert fest.

Weshalb die Bremer im Winter auch noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden wollen. Kohfeldt hatte gehofft, schon zur Abreise ins Trainingslager einen oder zwei Neuzugänge mit an Bord zu haben. Doch Geschäftsführer Baumann wiederholte in den vergangenen Tagen immer wieder, dass "es noch etwas Zeit benötigt". Kohfeldt geht aber davon aus, dass sich im Laufe des Vorbereitungscamps auf Mallorca noch etwas tut. "Ich hoffe, dass der eine oder andere noch mallorquinische Sonne genießen kann."

Bis dahin liegt der Fokus auf dem alten Personal. Mit viel Basisarbeit und zahlreichen Elf-gegen-Elf-Spielen sollen die Profis die Abläufe verinnerlichen und dabei auch wieder den Spaß am Fußball zurückgewinnen. "Wir müssen trotz aller Ernsthaftigkeit auch wieder Freude am Spiel entwickeln", forderte Kohfeldt. "In den letzten Wochen war es für uns alle auch ein bisschen eine Qual."

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